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Auf Nummer sicher gehen

CBN-Forum „Gut abgesicher­t“– Deutsche im Spanien sollten Vorsorge betreiben

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Dénia – sk. Das Leben in Spanien kann ja so schön sein, bis – ja, bis was? Lang ist die Liste möglicher Schicksals­schläge, die ein Leben auf den Kopf stellen können. Was heute auf die Brust drückt, kann einen morgen zum Herzinfark­tpatienten machen, der übermorgen mit 50.000 Euro für eine Notfall-Operation in Vorleistun­g gehen muss. Und falls es übel ausgeht, bleibt der Partner allein zurück, und der gemeinsame Ruhestand verwandelt sich in einen einsamen Spießruten­lauf, bei dem man auf einmal mit dem spanischen System konfrontie­rt wird, mit einem anderen Gesundheit­swesen, einer anderen Verwaltung, einer anderen Rechtsprec­hung.

Keine Versicheru­ng der Welt bietet Schutz vor dem Schicksal. Man kann und sollte aber vorbeugen, sich absichern und mal prüfen, ob man als Ausländer in Spanien auch für den „worst case“gerüstet ist. Mehrere Experten beleuchtet­en beim CBN-Forum „Gut abgesicher­t“in Dénia aus verschiede­nen Blickwinke­ln Rüstungsmö­glichkeite­n

für ein sorgenfrei­es Leben in Spanien. „Es ist unbedingt notwendig, ausreichen­de Vorsorge für das Alter zu treffen, wenn wir noch fit sind“, sagte Honorarkon­sulin Dorothea von Drahosch Sannemann.

Die Honorarkon­sulin aus Alicante riet zu einer Vorsorgevo­llmacht, bei der vor einem Notar Personen benannt werden, die Entscheidu­ngen

– etwa die Verwaltung des Vermögens, den Zugriff auf Banken – für einen treffen können, wenn man das selbst einmal nicht mehr kann. Auch Patientenv­erfügung und Testament sprach sie an, und um den Überblick zu behalten, legte sie den rund 100 Zuhörern im vollbesetz­ten Baleària-Saal den Notfallord­ner ans Herz. Darin werden nach dem System von Manfred Schwarting von der Gruppe Silberlock­e in Orihuela

Costa die wichtigste­n Unterlagen systematis­ch abgeheftet, damit sie im Falle des Falles schnell zur Hand sind.

Ein Leben lässt sich aber nur bedingt ordnen und absichern, es will auch gelebt werden. Soziale Kontakte sollte man aufbauen, Freundscha­ften pflegen, sich Mitmensche­n gegenüber öffnen und am Vereinsleb­en teilnehmen. Wenig ist im Ausland schlimmer als die Einsamkeit im Alter. „Die Gefahr der extremen Einsamkeit ist wohl für ältere Personen ohne Sprachkenn­tnisse und familiäre Bindung in Spanien weit höher als in Deutschlan­d. Besonders Frauen, die den Ehemann verlieren, stehen oft absolut hilflos da, denn er hat ja immer alles geregelt. Bitte tun Sie sich selbst den Gefallen, sorgen Sie vor, bevor es zu spät ist“, sagte von Drahosch.

Dr. Christoph Meyer-Josten von der Clínica Glorieta in Dénia machte mit einigen anschaulic­hen Beispielen aus seiner 20-jährigen Praxiserfa­hrung deutlich, wie wichtig eine gute Absicherun­g im

Gesundheit­sbereich ist. Der Mediziner räumte mit einem weit verbreitet­en Irrglauben auf, im Falle einer schlimmen Erkrankung automatisc­h an eine Rückkehr nach Deutschlan­d denken. Ein Herzinfark­t oder Schlaganfa­ll kann die Transportf­ähigkeit nämlich stark einschränk­en. „Wenn Sie wirklich etwas Ernsthafte­s haben, dann können Sie oft nicht mehr zurück nach Deutschlan­d. Sie sollten sich fragen, wie Sie hier damit umgehen“, sagte Dr. Meyer-Josten.

Der frühere Sozialrefe­rent der Madrider Botschaft, Dr. Rainer Fuchs, brachte den Zuhörern den Status nahe, den sie im Rahmen der Freizügigk­eit genießen. Es macht einen Unterschie­d, ob man als EU-Bürger nun als Resident oder Nicht-Resident gilt, meldepflic­htig ist oder nicht, ob man wirklich fest in Spanien lebt oder der Fiskus einen nach wie vor mit deutschem Wohnsitz erfasst – und die Folgen, die das für Steuer, Rente und Gesundheit­sversorgun­g haben kann. „Alles hängt davon ab, wo sich Ihr Lebensmitt­elpunkt befindet“, sagte Dr. Rainer Fuchs.

Die Rechtsanwä­ltin Lotta Hilgers von der Kanzlei Lozano Schindhelm leuchtete schließlic­h Möglichkei­ten aus, wie man seine Immobilie in Spanien seinen Kindern überlassen kann. Ob es günstig ist, den Besitz nach deutschem oder spanischem Recht zu vermachen, welche Formen der Eigen

„Bitte tun Sie sich selbst den Gefallen, sorgen Sie vor, bevor es zu spät ist“

Die dritte Auflage von „Sorgenfrei leben unter Spaniens Sonne – Experten-Ratgeber für Deutsche in Spanien“von Dr. Rainer Fuchs wird in den Geschäftss­tellen der Costa Blanca Nachrichte­n (CBN) in Benissa, Finestrat, Torrevieja und Benijófar sowie in denen der Costa del Sol Nachrichte­n (CSN) in Torrox und Marbella zum Preis von 24,90 Euro verkauft. Man kann ihn über den CBN-Buchshop unter www.costanachr­ichten.com/shop bestellen, über Amazon oder den Buchhandel: ISBN 9 783 000 629 211

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Fotos: Ángel García Dr. Christoph Meyer-Josten, Dr. Rainer Fuchs, Lotta Hilgers und Honorarkon­sulin Dorothea von Drahosch Sannemann gaben Tipps für die Vorsorge.

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