Jenseits der Vorurteile: Was Immigranten zur Wirtschaft beitragen
Was Immigranten zur Wirtschaftsentwicklung in Spanien beitragen
Madrid – sk. Der Wahlerfolg der Rechtspopulisten von Vox fußt teilweise au feiner diffusen DatenJongli er er ei, die Ausländer und irreguläre Einwanderer mit Klein kriminalität, sexueller Belästigung von Frauen und Sozial schmarotzertum in einen Zusammenhang bringen. Nun haben Sozialforscher diese Manipulation in einem Manifest angeprangert. Offizielle Daten zeichnen keineswegs ein negatives Bild über Immigration.
Eine 172-seitige Studie der Citygroup, an der die University of Oxford beteiligt ist, geht davon aus, dass das Wirtschaftswachstum ohne Immigration im Süden Europas von 1990 bis 2015 zwischen 20 und 30 Prozent geringer ausgefallen wäre. Demnach hat die Immigration zum Wohlstand beigetragen – auch in Deutschland, mit etwa 155 Milliarden Euro.
Derzeit leben laut OECD 58 Millionen Immigranten in Europa, was einem Anteil von zehn Prozent der EU-Bevölkerung entspricht. Das Real Instituto Elcano beziffert die ausländische Bevölkerung in Spanien auf 4,7 Millionen, was ebenfalls einem Anteil von zehn Prozent an der Bevölkerung entspricht. Es gibt keine verlässliche Hochrechnung über ihren Beitrag zum Bruttosozialprodukt( PI B ).
Der unabhängige Bund der Steuerzahler (Airef) geht aber davon aus, dass die Ankunft von 270.000 beitrags zahlenden Immigranten von 2018 bis 2048 ein Segen für die Renten kasse wäre.
Die letzte Umfrage des staatlichen Meinungs forschungsinstitus CIS über die Haltung der Spanier zur Immigration geht auf das Jahr 2017 zurück. Damals hielten 51 Prozent der Befragten die Immigration für „positiv oder sehr positiv für das Land“, rund 25 Prozent meinten das Gegenteil, der Rest äußerste keine Meinung dazu.
Viele Spanier verbinden die Einwanderung mit den fetten Jahren. Der Boom vor 2008 stützte sich auf das Bevölkerungswachstum, das wiederum von Immigranten getragen wurde. Die spanische
Regierung ging davon aus, dass zwischen 1996 und 2005 ein Drittel des Wirtschaftswachstums mit dem Bevölkerungswachstum zusammenhing. Immigranten nahmen keine Arbeitsplätze weg, sie schufen welche. Zwischen 1996 und 2014 wuchs die Bevölkerung um 16 Prozent, die Zahl der Arbeitsplätze um 34 Prozent. „Die Rechtspopulisten gehen davon aus, dass ein Land eine bestimmte, fixe Zahl an Arbeitsplätzen hat. Das ist völlig falsch. Immigranten konsumieren, leisten Sozialversicherungsbeiträge, einige gründen Unternehmen – es entstehen DominoEffekte. Das beste Beispiel dafür ist das Spanien vor der Krise“, sagte Thomas Liebig, Experte für Einwanderung bei der OECD.
2017 zahlte die Seguridad Social Arbeitslosengeld an 180.674 ausländische Beitragszahler aus, was etwa einem Anteil von 9,4 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote der Ausländer lag bei 21,5 Prozent, die der Spanier bei 14,1. Allerdings übersteigt der Anteil der ausländischen Selbstständigen
den der Spanier. Während EUAusländer Einnahmen verbuchten, die einem Anteil von 80 Prozent des spanischen Durchschnitts entsprach, lag das der Lateinamerikaner bei 62 und das der restlichen Einwanderer bei 59 Prozent.
Die Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs sind geringer für Immigranten. „Das Niveau, was Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Qualität der Jobs betrifft, ändert sich nicht mit der Zeit“, sagt Ramón Mahía, Sozialforscher an der Universität Madrid. 65 Prozent der Ausländer kommen ins Rudern, wenn sie mit unvorhergesehenen Ausgaben konfrontiert werden. Bei Spaniern liegt der Anteil bei 50 Prozent. 22 Prozent der Immigranten können sich kein Auto leisten, das ist bei nur 3,7 Prozent der Spanier der Fall.
Bevölkerungswachstum als Grundlage für den Boom von 1996 bis 2005