Gründung der Blindenorganisation Once
Am 13. Dezember 1938, wenige Monate vor Ende des spanischen Bürgerkriegs, unterzeichnete General Franco, Staatschef auf Seiten der Putschisten, das Dekret zur Gründung der Organización Nacional de Ciegos Españoles (Once). Die Blindenorganisation war von seinem Innenminister Ramón Serrano Suñer, einem Schwager von Francos Ehefrau Carmen Polo, angestoßen worden.
Sie ersetzte das 1931 bereits begründete Patronato Nacional de Proteccion de Ciegos, eine staatliche Wohlfahrt, die wegen einer Erblindung oft zum Betteln verdammte Menschen unterstützte. Die Once hingegen verfolgte von Anfang an ihre Inklusion in den Arbeitsmarkt, wozu sie Blindenschulen errichtete, Ausbildungen für Blinde anbot oder auch Behindertenwerkstätten betrieb.
Aushängeschild der Once ist ihre eigene Lotterie mit täglichen Ziehungen. Diese dient zum einen dazu, die Aktivitäten der gemeinnützigen Organisation zu finanzieren. Das Glücksspielgeschäft dient zum anderen aber auch dazu, für die Mitglieder Arbeitsplätze, etwa als Losverkäufer, zu schaffen.
Die Once zählt mittlerweile mehr als 70.000 Mitglieder, von denen etwa 80 Prozent in ihrer Sehkraft stark eingeschränkt und die übrigen 20 Prozent vollständig erblindet sind. Die Interessen sehbehinderter Personen vertritt sie aktiv auf nationalen wie auch auf internationalen Foren. (jan)