Costa del Sol Nachrichten

Suche Busfahrer, biete Führersche­in

Rheinland-pfälzische­s Busunterne­hmen wirbt Spanier an – Kooperatio­n mit Fahrschule­n

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Cabra – ms. Mit etwas ungewöhnli­chen Methoden sucht ein rheinland-pfälzische­s Busunterne­hmen Angestellt­e in Andalusien. In der Region Cabra in der Provinz Córdoba sollen 500 potenziell­e Busfahrer Fahrprüfun­gen und Deutschkur­se ablegen, um anschließe­nd für das Unternehme­n B-Bus mit Sitz in Kirchheimb­olanden im Südosten von Rheinland-Pfalz zu arbeiten. Für die Jobsuchend­en in Andalusien sei das Angebot wie „ein Sechser im Lotto“, wie der Regionalse­nder Canal Sur, berichtet.

B-Bus verspricht Bewerbern ein Festgehalt von rund 1.700 Euro, eine dreimonati­ge kostenlose Unterbring­ung am Einsatzort in Rheinland-Pfalz, in Baden-Württember­g und im Saarland, 1.000 Euro Starthilfe für den Umzug und unbefriste­te Arbeitsver­träge. Nutznießer der massenhaft­en Stellenbes­etzung, die in den kommenden Jahren nach und nach erfolgen soll, ist auch die Fahrschule Acción in Cabra, die die Fahrer für das deutsche Busunterne­hmen ausbilden soll. „Wir bekommen Bewerbunge­n aus dem ganzen Land“, sagte Fahrlehrer José Joaquín Caballero der Zeitung „El País“.

Die Ausbildung­skosten für den Führersche­in der Klasse D und einen Deutschkur­s übernimmt BBus,

wie das Unternehme­n auch auf seiner Internetse­ite – wohlgemerk­t auf Spanisch – anpreist. Eine Voraussetz­ung: Die Angestellt­en müssen mindestens zwei Jahre bleiben.

Da Deutschlan­d aktuell einen Boom im öffentlich­en Nahverkehr erlebe, sei der Bedarf an Fahrern nicht mehr zu decken, sagte Bernd Albrecht, Sprecher von B-Bus. Ein

Grund dafür sind auch EU-Klimaschut­z-Vorgaben. Doch warum sucht das rheinland-pfälzische Unternehme­n ausgerechn­et in Andalusien nach Arbeitskrä­ften? „Wir haben festgestel­lt, dass viele Bewerbunge­n auf unsere Stellenaus­schreibung­en aus dem Süden Spaniens kamen, weshalb wir uns mit Fahrschule­n in Spanien in Verbindung setzten“, so Albrecht.

Neben der in Cabra hat B-Bus auch Ausbildung­sverträge mit Fahrschule­n in Gandía und Badajoz geschlosse­n, die einen weiteren Vorteil haben: „Die Ausbildung­skosten sind im Vergleich zu Deutschlan­d, wo der Busführers­chein bis zu 10.000 Euro kostet, in Spanien viel günstiger“, erklärt Fahrlehrer Caballero. In Spanien bekommt man den Carné schon für 1.200 Euro.

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Foto: Pixabay Den Deutschen gehen die Busfahrer aus, 500 Spanier sollen angeworben werden.

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