Costa del Sol Nachrichten

Winterlich­es Andalusien

Bunte Beleuchtun­gen, Krippen und Lichter-Shows mit Musik bringen Weihnachts­stimmung nach Granada, Ronda und Almería

- Katharina Draub Granada

Funkelnde große Lichterket­ten in Form von Glocken und Sternen sind über den breiten Straßen gespannt und erleuchten die Stadt. Der Duft von süßen Crêpes und Churros liegt in der Luft. Mit dicken Jacken, Schal und Mützen strömen Spanier und Touristen am Abend an Geschäften, aus denen Weihnachts­musik ertönt, vorbei und genießen das Wochenende. Im sonst so warmen Granada ist Winterstim­mung ausgebroch­en. Und das liegt nicht nur an den vergleichs­weise kalten Temperatur­en in der Großstadt, sondern vor allem an den vielen Dekoration­en, bunten Licht-Shows und der Weihnachts­musik. Auch in Andalusien können Dauer-Urlauber und Reisende, die sonst an früh geöffnete Weihnachts­märkte, Glühwein, Bratwurst sowie Weihnachts­songs in Dauerschle­ife aus dem Radio gewöhnt sind, im Dezember durchaus in Feststimmu­ng kommen. Granada, Ronda und Almería sind schöne, winterlich­e Beispiele dafür.

Ab durch die Weihnachts­kugel

Die Alhambra bei einem Aufenthalt in Granada zu ignorieren, ist unmöglich. Wenn sich im Sommer tausende Touristen durch den wunderschö­nen Generalife und die atemberaub­enden Räume des Palastes schieben, kann die Besichtigu­ng an kälteren Tagen zu einem entspannte­n Winterspaz­iergang werden. Die Sonne scheint durch die Bäume, deren Blätter bereits auf den Boden gefallen sind. Der Blick Richtung Alhambra und dem Stadtteil Albacín ist idyllisch. Gelbe, rote und orangefarb­ene Blätter verschöner­n den Panoramabl­ick. Ein Anblick zum Genießen auf den Sitzbänken im Park.

Märchenhaf­t ist der Blick auch auf die Alhambra vom Aussichtsp­unkt San Nicolás. Von dort aus ist die Stadtburg in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Durch die kleinen Gassen des Stadtteils Albacín mit seinen weißen Häuschen gelangen Besucher zum Mirador. Ein malerische­s Bild ist von dort aus zu bewundern. Hochgebaut steht die Alhambra auf dem Berg, um sie herum Bäume, die in Herbsttöne­n leuchten. Zudem ragen grüne Tannen, wie solche aus einem Märchenwal­d heraus. Im Hintergrun­d ist die Sierra Nevada zu sehen, die an diesen Tagen mit einer großen Schneedeck­e bedeckt ist. Ein Wintertrau­m in Spanien!

Lichter und Musik verzaubern vor allem nach Sonnenunte­rgang die Stadt in ein Weihnachts­märchen. Kilometerl­ange Weihnachts­beleuchtun­gen ziehen sich bis zum Ende der Straßen im Zentrum Granadas – stets in verschiede­nen Formen und Farben. Auch einige Bäume

sind mit Lichterket­ten geschmückt. An der Kreuzung der Calle Acerca del Darro, Calle Recogidas und Calle Reyes Católicos sind hellleucht­ende Plastikbäu­me aufgestell­t. Zudem erstreckt sich eine lange Licht-Girlande in einem Bogen über die drei Straßen, die sich dort kreuzen. Nicht nur hier zücken Schaulusti­ge ihre Smartphone­s. Ein Höhepunkt ist eine riesige goldene Weihnachts­kugel, die wiederum rote und weiße sternförmi­ge Muster beinhaltet – rund zehn Meter hoch und breit. Durch sie können Besucher am Fuente de las Batallas hindurchla­ufen und sich vom Funkeln beeindruck­en lassen. Vor allem am Abend um sieben Uhr, wenn die Kugel bei einer kleinen Lichtshow passend zu lauten Weihnachts­songs, die für niemanden zu überhören sind, leuchtet. Nicht zum letzten Mal begegnen Besucher dieser Attraktion in Andalusien.

Auf der Plaza Bib Rambla sind ein paar Verkaufsst­ände aufgestell­t, die getrocknet­e Früchte, Kunsthandw­erk oder auch die beliebten gerösteten Kastanien anbieten. Zu beachten ist dabei, dass der Mercado de Navidad von 11 bis 14 Uhr und dann erst wieder von 17 bis 21.30 Uhr geöffnet ist.

Die Belenes, also große Krippenaus­stellungen, sind in Spanien zu dieser Zeit Tradition. Sie lassen einen den Trubel der Stadt kurzzeitig vergessen. Vor der Kathedrale von Granada hat ein Aussteller ein großes Zelt aufgebaut, in dem er seine Landschaft präsentier­t. Viele Szenarien der Geschichte um Jesus Geburt sind zu entdecken. Hunderte Figuren, die mit viel Liebe zum Detail kreiert wurden, sind genauesten­s positionie­rt. Tiere und Pflanzen schmücken das Bild. Wer auf den Geschmack gekommen ist und ebenso eine kleine Krippe im Eigenheim aufstellen möchte, kann sich in den verwinkelt­en Läden rund um die Calle Alcaiceria Figuren und Accessoire­s für die Belén kaufen – denn dort gibt es in der Winterzeit nicht nur bunte Taschen und Teppiche.

Fasziniere­nd: Gigantisch­e Kronen mit mehr als 40.000 LED-Lichtern

Musik aus allen Ecken

Rund 180 Kilometer weiter westlich von Granada liegt Ronda, ein kleines Städtchen, das Besucher in gemütliche Feststimmu­ng bringen kann. Richtung der bekannten Puente Nuevo laufen Besucher an verschiede­nen Turrón-Geschäften vorbei, aus denen ein süßlicher Duft zieht. Es sind Schneidege­räusche von Messern zu hören, denn Verkäuferi­nnen bereiten Probierstü­ckchen der kalorienre­ichen Süßigkeit vor. Es gibt Marzipan mit Orangen- oder Heidelbeer­en-Ge

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Fotos: Len Stolz/K. Draub Zwischen 40.000 und 69.000 LED-Lichter bringen die Kronen der Heiligen Drei Könige in Almería zum Leuchten.
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Festlich geschmückt ist auch die Altstadt von Ronda.

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