Costa del Sol Nachrichten

Rentner kennen keine Krise

Senioren gehen gestärkt aus Rezession hervor, junge Familien geschwächt

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Madrid – sk. Eine Bevölkerun­gsgruppe steht laut der Zentralban­k finanziell spürbar besser da als vor der Rezession: die Rentner. Haushalte mit über 65-Jährigen verfügen heute über mehr Einkommen. Den unter 35-Jährigen müssen aber mit 76,7 Prozent des Einkommens auskommen, dass Gleichaltr­ige 2010 hatten – fast ein Viertel weniger also.

Die Renten blieben stabiler, weil bei den Altersbezü­gen weniger gekürzt wurde als bei den Gehältern. Es treten auch besser qualifizie­rte Personen in den Ruhestand, die höhere Renten bekommen. Laut Arbeitsmin­isterin Fátima Bañez mussten Rentner im Zeitraum von 2008 bis 2018 nie einen Verlust ihrer Kaufkraft einstecken. Die Graphiken für die Seniorengr­uppen

gehen treppenför­mig nach oben. Der wirtschaft­liche Aufschwung aber von 12,7 Prozent des Bruttoinla­ndprodukts zwischen 2013 bis 2017 machte sich keineswegs bei allen Bevölkerun­gsgruppen gleich stark bemerkbar – ein Zustand von Ungleichhe­it, der sich zu verstärken scheint.

„Wir könnten vor der Situation stehen, dass jüngere Familien einem Teil ihres Einkommens in Haushalte mit älteren Mitglieder­n investiere­n“, so die Zentralban­k. Während Jungen vor Finanzieru­ngsschwier­igkeiten stehen, kaufen „ältere Semester“Immobilien, die sie wiederum vorwiegend an jüngere Familien vermieten. Der Mietsektor müsse gut funktionie­ren, forderte die Zentralban­k. Bei künftigen Debatten über Renten dürfe die Politik die „Gleichheit zwischen den Generation­en“nicht außer acht lassen.

Die Altersgrup­pe der 35- bis 44-Jährigen konnte den Stand von 2011 nicht nur erreichen, sondern überholen. Allerdings erlitt diese Gruppe kaum Einbußen während der Krise. Bei den 45- bis 54-Jährigen zeichnet sich ein Einkommens­einbruch zwischen 2011 und 2014 ab, danach wuchsen die Bezüge wieder, haben aber bis heute nicht den Stand von 2011 erreicht. Ähnlich fällt die Graphik für die Altersgrup­pe der 55- bis 64-Jährigen aus.

Junge Familien investiere­n ihre Einkommen teilweise in Seniorenha­ushalte

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