Homophobe Aktion
Unbekannter beschmiert Graffiti-Wandbild – Stadtverwaltung kritisiert intolerante Aktion
Gay-feindliche Schmierereien in der Avenida Carlota Alessandri in Torremolinos
Torremolinos – ws. Schon während der Franco-Diktatur war Torremolinos ein beliebter Treffpunkt der Gay-Szene und hatte den Ruf, ein besonders toleranter Ort zu sein, an dem gleichgeschlechtliche Paare ihre Liebe nicht verstecken mussten. Und auch in den vergangenen Jahren begegnete die sozialistische Stadtverwaltung dem in Torremolinos lebenden GayKollektiv mit Offenheit und unterstützte alle Aktivitäten, die von diesem organisiert werden, wie beispielsweise das Gay Pride-Festival,
das immer Anfang Juni veranstaltet wird und zigtausende von Besuchern in die Stadt zieht.
Respektlos und intolerant
Doch nicht alle Bürger scheinen diese zeitgemäße und weltoffene Haltung zu teilen. Bereits vor einigen Monaten tauchten an Wänden im Stadtviertel El Bajondillo homophobe Schmierereien auf. Die Hoffnung, dass es sich dabei um eine einmalige Aktion gehandelt hat, zerschlug sich in der vergangenen Woche.
Wie die Stadtverwaltung informierte, wurden in der Avenida Carlota Alessandri erneut gayfeindliche Schmierereien entdeckt. Ein Unbekannter hatte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Teil eines Graffiti-Kunstwerks, auf dem sich zwei Frauen küssen, mit schwarzer Farbe übermalt. „Diese Schmierereien sind eine Barbarei, sie demonstrieren Intoleranz und mangelhaftes Verständnis“, erklärte der Gleichstellungsbeauftragte des Regierungsbündnisses in Torremolinos, Nicolás
de Miguel (parteilos). Die Stadtverwaltung verurteile diese homophoben Aktionen mit Nachdruck. Sie seien rassistisch und respektlos und es sei bedauerlich, dass sich dieses intolerante Verhalten wiederholt habe und offenbar zu einer „hässlichen Gewohnheit“geworden sei.
Die Stadtverwaltung will diesen Angriff auf die freie persönliche Entfaltung und Menschenwürde nicht dulden und das Gay-Kollektiv auch weiterhin mit aller Kraft unterstützen.