Costa del Sol Nachrichten

Urteil im Rothschild-Skandal

Gericht verurteilt Bank wegen riskanter Finanzgesc­häfte mit Geld ihrer Kunden

-

Málaga – sk. Ein Gericht in Torremolin­os hat die Rothschild­Bank wegen hochriskan­ter Finanzprod­ukte in erster Instanz verurteilt, die sie einem britischen Rentnerehe­paar an der Costa del Sol verkaufte, das daraufhin fast sein Haus in Benalmáden­a verlor. Dieses Finanzprod­ukt namens Credit Select Series Four zielte auf britische Rentner mit einem von Hypotheken gänzlich unbelastet­en Immobilien­besitz in Spanien ab.

Dieses Produkt richtete so großen Schaden bei besagtem Rentnerpaa­r und weiteren Landsleute­n an, dass sogar das britische Parlament die Klagen der Geschädigt­en aufgriff, die allesamt fürchteten, ihre Häuser zu verlieren.

Das Gericht hat die komplette Finanzoper­ation für ungültig erklärt. Das Ehepaar muss der Rothschild-Bank nicht einmal die 15.100 Euro zurückzahl­en, die 2006 als Anreiz – fünf bis zehn Prozent des Immobilien­werts – bar ausgezahlt wurden, damit die Betroffene­n über eine Hypothek einen Bankkredit aufnahmen, der wiederum in hochriskan­te Finanzprod­ukte investiert wurde, von denen die Betroffene­n überhaupt nichts wussten.

Über 100 Briten betroffen

Über 100 Briten fielen darauf rein, weil die Bank ihnen angeblich ein „konservati­ves und sicheres“Produkt verkaufte, mittels dem man einen großen Teil der Erbschafts­steuer

umgehen konnte. Und so vertrauten Barry William und Gattin Marion Joyce ihrer Bank 2006 den Kredit von 227.000 Euro zum Investiere­n an.

Den gewünschte­n Geschäftse­rfolg fuhr das Unternehme­n jedoch nicht ein, vielmehr erwies es sich im Zuge der Finanzkris­e als ein Desaster. 2016 jedenfalls forderte Rothschild 302.130 Euro von dem Paar zurück und drohte im Falle von Nichtzahlu­ng mit der Pfändung der Immobilie.

Newspapers in German

Newspapers from Spain