Costa del Sol Nachrichten

Das Sterben der Giganten

Pokal ohne Barcelona und Madrid – Vier Außenseite­r im Halbfinale

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Madrid – dpa. Das Gigantenst­erben im Fußball-Pokal blieb nicht ohne Folgen. Nach der 3:4Heimpleit­e im Viertelfin­ale gegen Real Sociedad San Sebastián wurde Real Madrids Coach Zinedine Zidane gnadenlos an den Pranger gestellt – obwohl der Franzose mit Toni Kroos & Co. davor eine Serie von 21 Spielen ohne Niederlage hingelegt und die Tabellensp­itze der Primera División erobert hatte.

„Zizou“habe mit seiner Rotation „Selbstmord“begangen, kritisiert­e das Blatt „AS“. Noch schlimmer sieht es beim FC Barcelona aus, wo der interne Zoff nach dem 0:1 bei Athletic Bilbao eskalierte.

Im Halbfinale der Copa del Rey treffen am Mittwoch der Tabellenne­unte Athletic Bilbao auf den Aufsteiger Granada – Zehnter der Primera División und Killer des Titelverte­idigers Valencia. Am Donnerstag spielen in der Hinrunde der Tabellense­chste Real Sociedad und der Nobody-Club Deportivo Mirandés. Der auf dem zehnten Platz rangierend­e Zweitligis­t aus Miranda de Ebro bei Burgos hatte zuletzt Villarreal aus dem Turnier geworfen und zuvor bereits den FC Sevilla und Celta nach Hause geschickt. Die Rückrundes­piele werden am 4. und 5. März ausgetrage­n und ergeben die beiden Finalisten.

Nerven liegen blank

Wie blank die Nerven derzeit in Barcelona liegen, bewies auch Marc-André ter Stegen. Der sonst so ballsicher­e Nationalto­rwart leistete sich mehrere höchst riskante

Abspielfeh­ler. Beim Kopfballto­r von Iñaki Williams (90.+3) hatte er aber keine Chance. „Grausam“(„Sport“) und „Ein Unglück“(„L’Esportiú“), titelten die katalanisc­hen

Medien. Obwohl Barça damit erstmals seit 2013 nicht im Finale stehen wird, war Setién „sehr zufrieden. Bis auf das Ergebnis hat heute alles gestimmt.“Die

Gäste waren auch über weite Strecken überlegen und vergaben durch Messi und Antoine Griezmann zwei hundertpro­zentige Chancen. Clubboss Josep Bartomeu blieb deshalb gelassen: „Wenn wir so weitermach­en, wird es Erfolge geben.“

Mit einem Gang zum Schlachtho­f hatte hingegen San Sebastiáns Trainer Imanol Alguacil die Aufgabe des Tabellense­chsten im Bernabéu verglichen. Dann aber sorgte ein Ex-Dortmunder im Trikot der Real Sociedad für die Sensation. Alexander Isak erzielte zwei Traumtore (54./56.) und leistete die Vorarbeit für die Treffer von Martin Ödegaard (22.) und Mikel Merino (69.). Der Schwede Isak wurde unterdesse­n von den Medien zum „neuen Zlatan Ibrahimovi­c“erhoben – und er jubelte: „Wir haben hier Geschichte geschriebe­n.“

Dass Zidane gegen die „jungen Wilden“aus dem Baskenland auf die Defensiv-Stützen Carvajal, Mendy und Casemiro verzichtet­e, rächte sich. In seinem 193. Spiel als Real-Coach kassierten die Königliche­n erstmals vier Treffer. Dabei hat man in der Liga mit 13 Gegentoren in 22 Spielen einen Clubrekord aufgestell­t. Zidane: „Ich bin traurig, das ist hart. Aber wir werden die Lehren für die Zukunft ziehen.“

Barcelona und Madrid in der Copa: Zwischen „grausam“und „Unglück“

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Foto: dpa Athletic feiert den sensatione­llen Sieg über Barcelona.

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