Die große Scheidung
Und schon fliegt der Bus los. Es geht auf eine abenteuerliche Reise. Vor 75 Jahren veröffentlichte C.S. Lewis den FantasyRoman „The Great Divorce“(„Die große Scheidung“). Ein bemerkenswertes Buch eines Briten, der 1945 das Jahr 2020 vorausgefühlt zu haben scheint.
Brexit. Katalonienkrise. Ära der großen Scheidungen. An ein Soziales Netzwerk erinnert „Grey Town“, wo sich der Reisende vor dem skurrilen Bus-Flug wiederfindet. Eine irrsinnig große graue Stadt, in der nichts real ist. (Es regnet durch die Dächer rein, aber niemanden stört’s).
Wünsche erfüllt sich jeder selbst wie auf Knopfdruck. In nichts aufeinander angewiesen, gestalten die Bürger die Stadt entsprechend: Als immer größer werdende Weite aus Gebäuden, wo niemand niemanden trifft, um ja nicht in der eigenen Lebensgestaltung gestört zu werden.
Happy scheinen sie darüber zwar nicht zu sein – im Gegenteil. Argwöhnisch, ja boshaft betrachten sie einander, etwa in der Warteschlange zum fliegenden Bus. Dennoch sind sie lieber unten in der grauen Stadt – vereint und doch völlig getrennt – als hoch oben, im Paradies.
In ein solches bringt der magische Bus die privilegierte Gruppe. Freundlich werden
Ilkey, „der intelligente Mann“, durchschaut das System sogleich, will aber die Privilegien des Paradieses für Geschäfte in Grey Town nutzen. Und auch Pam, die sich für unverzichtbar im Leben ihres Sohnes fühlt, geht lieber mit ihm in die graue Stadt zurück. Exit statt Reflexion.
• punto aparte