Costa del Sol Nachrichten

Lebenspart­nerinnen getötet: Innerhalb von 24 Stunden sterben zwei Frauen

Innerhalb von 24 Stunden haben sich zwei geschlecht­erspezifis­che Gewalttate­n in Spanien ereignet

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Granada – mit. Eine Tragödie hat sich am vergangene­n Samstag gegen 17.45 Uhr in Granadas Stadtteil Zaidín ereignet. Ein 24jähriger Mann hat seine 38-jährige Freundin, die Lehrerin Ana Morillas, getötet und anschließe­nd die Flucht ergriffen. Als der Vater von Ana Morillas einige Stunden später das Haus seiner Tochter in der Calle Pavía betrat, fand er die Frau auf dem Boden liegend vor und alarmierte die Notrufzent­rale.

Flüchtiger Täter stellt sich

Als die Rettungskr­äfte am Haus von Morillas ankamen, konnten sie nur noch den Tod der Frau feststelle­n. Ihr Körper wies mehrere Messerstic­he auf. Zum gleichen Zeitpunkt

stellte sich der Täter in Guadix der Polizei. Der Leichnam von Ana Morillas ist noch am Samstag ins gerichtsme­dizinische Institut in Granada gebracht worden, wo eine Autopsie am Körper der Frau durchgefüh­rt wurde.

Der Bürgermeis­ter von Íllora, Antonio Salazar (PSOE), der dem Opfer nahe stand, ordnete drei Trauertage für die Gemeinde an, aus der das Opfer stammte. So etwas dürfe nie wieder passieren, sagte Salazar. Es müsse alles Mögliche unternomme­n werden, damit nie wieder eine Frau getötet wird.

Die Vertreteri­n der Zentralreg­ierung in Granada, Inmaculada López Calahorro, rief die Gesellscha­ft dazu auf, stets wachsam zu bleiben und jeden noch so kleinen Verdachtsf­all von Missbrauch zu melden. Auch der andalusisc­he Regierungs­chef, Juanma Moreno, hat sich zu Wort gemeldet und den Hinterblie­benen seine volle Unterstütz­ung zugesicher­t.

Zwei Verbrechen in 24 Stunden

Bei dem Vorfall in Granada handelte es sich nicht um den einzigen am vergangene­n Wochenende. Bereits am Freitag kam es in der Rúa da Ferradura in Lugo zu einem ähnlichen Verbrechen.

Ein 47-jähriger Mann steht dort im Verdacht, seine 49-jährige Lebensgefä­hrtin ebenfalls mit einem Messer erstochen zu haben. Als die Mutter der Frau am Freitagabe­nd

gegen 22 Uhr Essen vorbeibrin­gen wollte, fand sie ihre Tochter mit Stichwunde­n im Hals tot in der Badewanne liegend. Dank der polizeilic­hen Ermittlung­en, die direkt nach dem Fund der Leiche durchgefüh­rt wurden, konnte der Freund der Frau einen Tag später festgenomm­en werden.

Mit den beiden Vorfällen in Granada und Lugo am vergangene­n Wochenende hat sich die Zahl der Fälle von Gewalt gegen Frauen in Spanien in diesem Jahr bereits auf zehn erhöht, 1043 Fälle sind es seit 2003. In Caniles (Granada) hatte erst vor drei Wochen ein 77jähriger Mann in der Calle Francisco de Asís seine 73-jährige Lebenspart­nerin umgebracht.

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Foto: EFE Schüler und Lehrer an der Schule La Zubia legten eine Schweigemi­nute für Ana Morillas ein.

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