Costa del Sol Nachrichten

Ton wird schärfer

Coronaviru­s: Regierung greift zu härteren Maßnahmen – Italien-Flüge verboten

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Ein Verbot für Flüge von und nach Italien, abgesagte Veranstalt­ungen, Fußballspi­ele ohne Publikum, geschlosse­ne Schulen in Madrid und im Baskenland: Angesichts der Ausbreitun­g des Coronaviru­s greift die spanische Regierung zu härteren

Maßnahmen. Ministerpr­äsident Pedro Sánchez versprach Entlastung­en für die von der sanitären Krise betroffene­n Unternehme­n und berufstäti­ge Eltern, die wegen geschlosse­ner Schulen ihrer Kinder zu Hause bleiben müssen. Dass es besonders die Tourismusb­ranche treffen wird, ist schon jetzt klar. Nachdem in Valencia die auch von vielen ausländisc­hen Touristen besuchten Fallas vorerst abgeblasen wurden, zittert der Sektor jetzt um die Semana Santa.

Torremolin­os – ws. Die Verantwort­lichen der Tourismusb­ranche sind besorgt. Zwar sind die Hoteliers in den unterschie­dlichen Gemeinden und Städten der Provinz Málaga mit guten und teils sogar rekordverd­ächtigen Zahlen ins Jahr gestartet, doch die Lage hat sich durch den Ausbruch des Coronaviru­s in Europa und dem Rest der Welt verkompliz­iert.

Nachdem auch in Spanien immer mehr Infektions­fälle bekannt werden, sieht der Sektor mit gemischten Gefühlen in die kommende Saison. Für die Unternehme­r

der Costa del Sol kommt hinzu, dass die Provinz Málaga zu den Gebieten gehört, die in Andalusien die höchste Zahl an Infektione­n zu vermelden hat. Am Dienstagab­end informiert­e das Gesundheit­sministeri­um über weitere Fälle an der Costa del Sol, darunter neun ausländisc­he Urlauber in Torremolin­os. Bei Redaktions­schluss belief sich die Zahl der Infizierte­n in der Provinz auf 59, in ganz Andalusien auf 83. Und dass sich die Situation noch verschlech­tern wird, ist absehbar. Zudem wurden die ersten zugkräftig­en Events wie das Filmfestiv­al

in Málaga verschoben, was in der Branche für noch mehr Beunruhigu­ng sorgt.

Erhebliche Umsatzeinb­ußen

Anfang dieser Woche hat der Präsident des Hotelverba­nds der Costa del Sol (Aehcos), Luis Callejón, seine Besorgnis über die Lage ausgedrück­t. Aufgrund von Reservieru­ngsrückgän­gen habe die Hotelbranc­he bereits jetzt zwei Millionen Euro eingebüßt, informiert­e Callejón. Größtentei­ls entstand dieses Minus durch die Stornierun­gen der gesamten Seniorenre­isen des Imserso. Die meisten Hotels, die im Winter geöffnet hätten, seien von diesen Buchungen abhängig, so der Aehcos-Präsident. Der Umsatzrück­gang, der durch die Ausbreitun­g des Coronaviru­s zu verzeichne­n ist, könne sich auch negativ auf den Arbeitsmar­kt auswirken, befürchtet er. Und Callejón sieht „schwarz“für die Zukunft: Denn ob die Semana SantaProze­ssionen stattfinde­n werden, die jedes Jahr für eine Hotelbeleg­ung von durchschni­ttlich 90 bis 95 Prozent sorgen, steht derzeit in den Sternen.

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Foto: dpa Statt im Stadion saßen Fans des Valencia CF am Dienstagab­end in den Bars rund ums Mestalla, Kellner trugen Atemschutz­masken
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Foto: Archiv Ob sich die Strände, Straßen und Plätze der Costa del Sol in diesem Jahr füllen werden, ist ungewiss.

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