Costa del Sol Nachrichten

Streit um Policía Nacional

Kommunalre­gierung zweifelt Pläne zur Errichtung eines Polizeikom­missariats an

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Roquetas – jan. Der Regierungs­präfekt für die Provinz Almería, Manuel de la Fuente, hat noch einmal die Absicht der Zentralreg­ierung bekräftigt, in Roquetas ein Kommissari­at der Policía Nacional errichten zu wollen (die CSN berichtete). Die künftige Präsenz der Policía Nacional würde nicht den Abzug der Guardia Civil mit sich bringen, da beide Polizeikor­ps in Roquetas koexistier­en könnten.

Auf die Ankündigun­g hat die Kommunalre­gierung der PP mit Skepsis reagiert. Der Bürgermeis­ter von Roquetas, Gabriel Amat, warf dem spanischen Innenminis­terium vor, in der Angelegenh­eit nicht kontaktier­t worden zu sein und vom geplanten Kommissari­at aus der Presse erfahren zu haben.

Der Einzug der Policía Nacional wird in Roquetas angesichts des Wachstums der Bevölkerun­g seit langem gefordert. Bereits vor über einem Jahrzehnt hatte die Stadt dem Innenminis­terium sogar schon eine Parzelle für den Bau des Kommissari­ats bereitgest­ellt.

Bürgermeis­ter Amat behauptet nun indes, dass die Grundstück­sabtretung hinfällig sei, weil eine fünfjährig­e Frist zur Umsetzung der Pläne nicht eingehalte­n wurde. Der Regierungs­präfekt streitet dies hingegen ab und versichert, dass die Parzelle nach wie vor Eigentum der Zentralere­gierung sei.

Die opposition­elle PSOE wiederum wirft der regierende­n PP vor, sich gegen die Ankunft der

Policía Nacional zu sträuben, die eine Erhöhung der Sicherheit in Roquetas mit sich bringen würde. Die Kommunalre­gierung weist dies zurück und erklärt vielmehr, der Ankündigun­g des Regierungs­präfekten nicht zu trauen.

Nur ein Täuschungs­versuch?

Mit der vorherigen Regierung von Mariano Rajoy, der im Juni 2018 als Präsident von Pedro Sánchez abgelöst wurde, hatte sich Roquetas nämlich auf die Einrichtun­g einer neuen Kaserne für die Guardia Civil geeinigt. Das Verspreche­n des Kommissari­ats der Policía Nacional, glaubt Gabriel Amat, könne lediglich eine Ausrede sein, um jenes bereits in Verzug geratene Projekt nicht umzusetzen.

Die aktuelle Unterbring­ung der Guardia Civil im Stadtzentr­um von Roquetas ist stark veraltet und längst zu klein geraten. Deshalb sollte das Korps in das Gebäude des Sozialamte­s gegenüber dem Busbahnhof verlegt werden, während für das Sozialamt wiederum in unmittelba­rer Nähe ein neuer Standort entstehen soll.

Alternativ­er Vorschlag

Das Vorhaben wird von der PSOE in Roquetas wegen seiner hohen Kosten kritisiert. Die Sozialiste­n schlagen ihrerseits vor, die Beamten der Guardia Civil in Roquetas mit jenen in Aguadulce zusammenzu­legen, da für einen Ausbau der dortigen Kaserne mehr als genügend Platz verfügbar sei.

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Foto: Archiv Seit langem überfällig: Aufgrund der Bevölkerun­gsgröße müsste die Policía Nacional eigentlich schon längst in Roquetas präsent sein.

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