Dämpfen, stützen, federn
Technik in Laufschuhen wird immer ausgefeilter
Alicante/München – dpa. Wie gut sie passen und wie komfortabel sie sich tragen lassen, dürfte für viele das Wichtigste beim Kauf neuer Laufschuhe sein. Dass die Performance darunter nicht leiden muss, haben die Hersteller auf der Sportartikelmesse Ispo in München gezeigt. „Komfort ist das Schlagwort“, sagt Urs Weber vom Fachmagazin „Runner’s World“. Das fängt beim ersten Trageeindruck schon an, der möglichst gut sein soll.
Dass sich die Schuhe angenehm am Fuß anfühlen und zugleich die notwendige Unterstützung bieten, hat viel mit der voranschreitenden Entwicklung bei den Laufschuhen zu tun: Beim Mittelsohlenmaterial sei in den vergangenen Jahren ein Quantensprung gemacht worden, erläutert Weber. Auch Obermaterialien seien deutlich funktioneller als früher – elastischer, besser angepasst und atmungsaktiver, wodurch die Schuhe sich auch im Alltag angenehmer tragen lassen.
Rückstoß wie beim Trampolin
Ein Schlagwort sei das Thema Rebound, also wie sehr der Schuh zurückstößt. Das kann man sich ein bisschen wie bei einem Trampolin vorstellen. Im Nike ZoomX Vaporfly Next% stecke eine Carbonplatte, die im Zusammenspiel mit einem sehr reaktiven Mittelschaum viel Rebound biete, erläutert Weber. Letztlich soll das Kraft sparen.
Häufig gibt es inzwischen Sohlen, die an Fußspitze und Ferse nach oben gebogen sind. Diese Technologie heißt Rocker. „So hat die Mitte der Sohle den meisten Bodenkontakt. Das soll einen Bewegungseffekt nach vorne bringen“, erläutert der Experte.
Der Gel Kayano von Asics dagegen hat eine flache Sohle mit einer Mittelfußbrücke, wodurch die
Sohle verwindungssteifer ist. Mit einer festen Fersenspange und einem festeren Mittelsohlenmaterial an der Innenseite wird der Fuß stabiler gehalten.
Die französische Sneakermarke Veja verspricht bei ihrem ersten Laufschuh-Modell umweltverträgliche Materialien und faire Arbeitsbedingungen. Gut laufen soll man in den Schuhen aber auch können, sagt Veja-Gründer Sebastién Kopp: „Man wird nicht den nächsten Berlin-Marathon mit ihnen rennen.“Wer ein bis zwei Mal pro Woche zehn bis 20 Kilometer laufe, werde aber zufrieden sein.