Bevölkerung überwiegend gelassen
Sorge um Arbeitsplatz größer als Angst vor Krankheit – Panikmache in Umfragen
Madrid – sk/ck. Die Pandemie des Coronavirus drückt immer mehr Spaniern aufs Gemüt. Vor allem die wirtschaftlichen Folgen beunruhigen 92 Prozent aller Spanier laut einer Umfrage in der Zeitung „El País“, an der 1.400 Personen teilnahmen. Demnach fürchtet die Hälfte aller Angestellten, in der Krise ihre Arbeit zu verlieren. Ein ähnlicher Prozentsatz hält es für wahrscheinlich, dass ihr Arbeitgeber die Firma schließen muss.
Die Mehrheit, rund 60 Prozent, rechnet zudem mit Gehaltseinbußen, 43 Prozent mit dauerhaftem Rückgang ihrer Einnahmen aufgrund der sanitären Krise. Rund 60 Prozent hoffen zwar, nach der Krise wieder eine Anstellung zu finden, zwei Drittel aber glauben, dass die Folgen für die Wirtschaft dauerhaft sein werden. Weitaus optimistischer klingen die Einschätzungen über die gesundheitlichen Folgen der Krise.
Die Mehrheit glaubt, eine Ansteckung verhindern zu können, weil sie alle Vorkehrmaßnahmen genau beachtet, oder im Falle einer
Ansteckung die Krankheit Covid-19 heil zu überstehen. 60 Prozent behaupten daher, nicht nervös zu werden angesichts der Krise, nur elf Prozent schätzen sich als schwer besorgt ein.
Bei der Einschätzung der Politiker halten sich Zustimmung und
Ablehnung fast die Waage. Das Vorgehen der Regierung finden 36 Prozent sehr gut oder gut, 29 Prozent mittelmäßig und 34 Prozent schlecht oder sehr schlecht.
Online-Umfragen der Zeitung „La Vanguardia“haben ergeben, dass eine große Mehrheit die Verschärfung des Notstands begrüßen würde und nur zehn Prozent die Schließung von Schulen, Absage von Veranstaltungen und andere Einschränkungen falsch finden.
67 Prozent von 62.000 Umfrage-Teilnehmern glauben aber auch, dass exzessive Panikmache beim Thema Coronavirus herrscht. Die Online-Zeitung „diario16“zitiert die Daten der Weltgesundheitsorganisation: 2019 sind in Spanien 15.000 Menschen an der herkömmlichen Grippe gestorben.