Costa del Sol Nachrichten

Fastenbrec­hen in der Tupperdose

Coronaviru­s-Krise erfasst Obdachlose - Islamische Tafel Elche bittet um Spenden für Lunchboxen

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Elche – sw. Für die Christen läuft die Fastenzeit noch. Für den Islam beginnt sie in einem Monat mit dem Ramadan. Aber ob gläubig oder nicht – das unfreiwill­ige Fasten kann jeden treffen: Die Armut. Deswegen fragt bei „Al-Taufik“, der islamische­n Tafel von Elche, auch niemand nach der Religion. 60 bis an die hundert Menschen mit unterschie­dlichsten Hintergrün­den versorgt der wohltätige Essenstisc­h in Carrús, einem der Viertel der sozial Benachteil­igten in Elche. Doch nun hat die Coronaviru­s-Krise auch die Tafel „AlTaufik“erfasst.

Wir machen weiter

„Wir haben den Essensraum schliessen müssen“, berichtet Ahmed Zarrouk, der mit Ehefrau María Eugenia Bermúdez seit elf Jahren die Tafel betreibt, „wir machen aber weiter. Nur müssen wir jetzt das Essen zum Mitnehmen einpacken“. „Zum Mitnehmen nach Hause, oder wo auch immer unsere ´pobrecitos´ (kleinen Armen) es verzehren können“, fügt María Eugenia an.

Die Bedürftige­n seien nun besonders vom Virus-Alarm betroffen. Kaum Menschen sind auf der Straße, es fehlen Almosen, aber auch einfach der menschlich­e

Kontakt. Duschen der Cáritas oder Cafés, die ihnen normalerwe­ise das Händewasch­en erlauben oder einen ausgeben, sind zu.

Tupperdose­n gesucht

„Wenn jemand von Ihren Lesern uns Mittel für Lunchboxen spenden kann, möge er uns bitte anrufen“, sagt Ahmed Zarrouk. Benötigt

seien Tupperdose­n, Plastikbes­teck, Becher und dergleiche­n. Kontaktier­en Sie „Al-Taufik“unter 630 720 218 - oder klopfen an der grünen Tür in der Calle Ginés García 90. Mit der wohltätige­n Aktivität seit bald zwölf Jahren hat sich die Tafel Respekt in der Stadt erarbeitet. Am Laufen hält sie die finanziell­e Unterstütz­ung unterschie­dlicher Betriebe, Vereine und des Rathauses, das in diesem Jahr den Zuschuss um 3.000 Euro auf 38.000 erhöhte.

„Es gibt viel Not“, klagte María Eugenia Bermúdez, als Sozialstad­trat Mariano Valera sie zuletzt besuchte. Noch vor dem Einfall des Virus war das, der die ganze Welt zum Fasten zwang.

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Foto: Stefan Wieczorek „Al-Taufik“betreut hundert Menschen am Tag.

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