Costa del Sol Nachrichten

Lebensmitt­el an die Haustür

Zivilschut­z und Rotes Kreuz helfen Risikopati­enten in Calp beim Einkauf

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Calp – ms. Für den Einkauf im Supermarkt oder den Gang zur Apotheke ist es zwar trotz Ausgangssp­erre noch erlaubt, das Haus zu verlassen: Doch was ist mit denen, die das aus Alters- oder gesundheit­lichen Gründen nicht mehr können? In Calp erhalten Risikopati­enten, die in der Coronaviru­s-Krise nicht auf die Straße gehen sollten, Unterstütz­ung vom örtlichen Zivilschut­z und dem Roten Kreuz.

Mit fünf Freiwillig­en übernimmt der Zivilschut­z in diesen Tagen den Einkauf, füllt den Gasvorrat wieder auf oder bringt auch schon mal Ersatz für die kaputtgega­ngene Sauerstoff­maske. „Wer uns anruft, bei dem kommen wir vorbei, nehmen die Einkaufsli­ste mit, kümmern uns um die Besorgunge­n

und bringen Bestellung, Kassenbele­g und Wechselgel­d“, erklärt Juan Carlos Rubio Blanco.

Die Hälfte sind Ausländer

„Etwa die Hälfte derer, die unsere Hilfe bislang in Anspruch genommen haben, sind ausländisc­h Residenten“, schätzt er, „60 Prozent leben allein, im Rest der Fälle informiere­n uns auch Familienan­gehörige darüber, dass sie zum Beispiel den Einkauf für ihre betagten Eltern nicht machen können, weil sie zu weit weg wohnen“, so der Ehrenamtli­che. „Die Dankbarkei­t der Leute ist riesig.“

Hilfe von der Bevölkerun­g könnten sie dabei zwar gut gebrauchen, in Zeiten von Corona sei das aber nicht drin, so Rubio. „Wir sind ziemlich ausgelaste­t, aber es ist wichtiger, dass Privatpers­onen zu Hause bleiben und sich an die Ausgangssp­erre halten“, erklärt er.

Die Helfer des Zivilschut­zes schützen sich selbst mit Masken, Gummihands­chuhen und Desinfekti­onsmittel. Einige von ihnen verbringen die Nächte in Bereitscha­ft in einem Häuschen im OltàGebiet, um bei Notfällen schnell zur Stelle sein zu können – und vor allem ihre eigenen Familien nicht anzustecke­n, erklärt Rubio. Unterstütz­ung erhalten die Helfer von zahlreiche­n Calper Geschäftsl­euten: Einige Restaurant­s spendieren ihnen ein warmes Abendessen, ein Autovermie­ter stellte ein Fahrzeug für die Einkaufsto­uren zur Verfügung.

Auch in der Sporthalle, wo das Rathaus eine Unterkunft mit Betten

in reichlich Sicherheit­sabstand für Obdachlose eingericht­et hat, helfen die Ehrenamtli­chen aus. „Aktuell sind dort nur drei Personen untergekom­men. Wir bringen ihnen Lebensmitt­el und frische Handtücher. Ihnen stehen dort eine Mikrowelle und Duschen zur Verfügung“, erklärt Rubio. „Es ist hart, aber wir machen weiter, solange wir gebraucht werden oder uns das Virus erwischt“, sagt er.

Wer Hilfe beim Lebensmitt­eloder Medikament­enEinkauf von Calps Zivilschut­z und Rotem Kreuz benötigt, kann sich unter

647 613 076 oder 965 831 616 an die Ehrenamtli­chen wenden.

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Foto: A. García Juan Carlos Rubio Blanco von Calps Zivilschut­z sortiert Lebensmitt­el in der Sporthalle, wo Obdachlose untergekom­men sind.

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