Ein Drittel der Fälle
Málaga verzeichnet rund ein Drittel aller Coronavirus-Fälle in ganz Andalusien – 26 Tote
665 Infizierte in Málaga: Zahl der Erkrankten steigt an, Touristen reisen ab
Málaga – nic. In der Provinz Málaga ist bis Mittwoch, 25. März, bei 665 Personen das Coronavirus diagnostiziert worden, was rund ein Drittel aller Fälle in ganz Andalusien ausmacht. 26 Menschen sind bisher an dem Virus gestorben. Laut dem spanischen Gesundheitsministerium werden derzeit 333 Infizierte in Krankenhäusern versorgt, während 306 im Hausarrest unter ärztlicher Beobachtung stehen.
Die Provinz Málaga hat innerhalb weniger Tage einen Anstieg um fast 150 neuer Fälle verzeichnet, denn am Montag betrug die Zahl der Personen, bei denen das Coranavirus diagnostiziert worden war, noch 520. Die einzige positive Nachricht, die das Gesundheitsministerium vermelden konnte, war, dass 69 Coronavirus-Patienten aus den Krankenhäusern entlassen und 46 Personen gesundgeschrieben werden konnten.
6.000 Touristen reisen ab
Nachdem die Zentralregierung am vergangenen Freitag die Schließung sämtlicher Hotels angeordnet hatte, haben bis zum Sonntag rund 6.000 Touristen die Stadt Málaga verlassen. Dies führte zu chaotischen Situationen am Flughafen, wo das Terminal 3 bereits am Donnerstag geschlossen worden war und bereits rund die Hälfte aller Fluggesellschaften ihren Betrieb eingestellt hat. Tausende von Betrieben haben bereits Mitarbeiter im Zuge eines zeitlich befristeten Ausstellungsverfahrens entlassen, darunter auch die Tageszeitungen
„Sur“und „Opinión de Málaga“, die mit reduzierter Belegschaft jedoch weiterhin über die Pandemie berichten. Viele Journalisten arbeiten in diesen Tagen überwiegend zuhause im Homeoffice. Unter den Mitarbeitern des zu „Canal Sur“gehörenden lokalen Fernsehsenders „RTVA“wurde am Montag einem Mitarbeiter das Coronavirus diagnostiziert, woraufhin die gesamte Belegschaft nach Hause geschickt wurde.
Mitarbeiter der städtischen Reinigungsgesellschaft Limasa haben bis zu Beginn dieser Woche mehr als 5.000 Stellen der Stadt desinfiziert, die immer mehr einer Geisterstadt gleicht. Die Industriegebiete haben ihre Produktion im Verlauf
der vergangenen Woche auf rund 20 Prozent heruntergefahren, und am Wochenende wurde nur noch 15 Prozent des üblichen Verkehrsaufkommens registriert.
„Bleibt zuhause“
Bürgermeister Francisco de la Torre richtete am Sonntag über die sozialen Netzwerke noch einmal die Botschaft an die Bürger, das Ausgehverbot zu befolgen, nachdem in der ersten Woche der Ausgangssperre fast 3.000 Personen wegen der Missachtung des Dekrets angezeigt worden waren. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen Bürgern, die sich an den verordneten Hausarrest halten. „Dies ist die beste und einzige Möglichkeit, die Ausbreitung
des Virus zu bremsen“, sagte er.
Die Landesregierung hat am Dienstag angekündigt, im Kongresspalast von Málaga ein Notkrankenhaus für Coronavirus-Patienten einrichten zu wollen, so wie es bereits in Madrid mit der Umwandlung des Ifema-Gebäudes zum Feldlazarett geschehen ist. „Wir brauchen dringend Unterkünfte für die stationäre Behandlung der Patienten“, erklärte der andalusische Ministerpräsident Juanma Moreno. Er äußerte die Befürchtung, dass sich die Zahl der Coronavirus-Fälle in Andalusien in den kommenden Wochen auf bis zu 15.000 erhöhen könnte.