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Über Grenzen hinaus

Gibraltar passt sich spanischen Bestimmung­en an – Prekäre Situation für rund 14.500 Pendler

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14.500 Pendler betroffen: Gibraltar übernimmt spanische Bestimmung­en

Gibraltar – lk. Während in Spanien schon längst der Notstand ausgerufen war, zögerte die britische Regierung noch, Geschäfte und Pubs zu schließen. Erst seit dem 20. März gelten auch in Großbritan­nien schärfere Maßnahmen. Dort ist die Zahl der Menschen, die mit dem Coronaviru­s infiziert sind, bis zum Redaktions­schluss am Mittwochmi­ttag auf 90.436 angestiege­n.

Gibraltar folgte von Anfang an den spanischen Bestimmung­en, nicht zuletzt durch die Nähe zur Provinz Cádiz, wo bis Redaktions­schluss 245 Infizierte registrier­t wurden. Lediglich Apotheken und Supermärkt­e bleiben geöffnet. Seit dem 16. März sind auch auf der Halbinsel jegliche Bars und Restaurant­s geschlosse­n. Die Küchen der Restaurant­s sind weiterhin in Betrieb, um die Möglichkei­t zu bieten, Essen abzuholen oder nach Hause zu liefern. Gibraltar hat auch den bekannten Affenfelse­n seit vergangene­m Dienstag für eine Dauer von 30 Tagen für den Publikumsv­erkehr sperren lassen.

Ab sofort dürfen lediglich Personen, die in Gibraltar arbeiten, die Grenze mit einer entspreche­nden Genehmigun­g passieren. Viele arbeiten im Gastronomi­e- und Hotelgewer­be. In einem Gespräch haben sich der Regierungs­chef von Gibraltar, Fabian Picardo (GSLP), und die spanische Außenminis­terin Arancha González Laya (PSOE) darauf geeinigt, den Grenzverke­hr zwischen Gibraltar und dem spanischen Festland strenger zu kontrollie­ren, um die Verbreitun­g des Coronaviru­s auf der rund 34.000 Einwohner zählenden Halbinsel aufzuhalte­n.

Von den rund 14.000 Pendlern sind etwa 9.500 Spanier. Die Regierung hat den geraten, bei ihren Firmen nach den internen Regelungen zu fragen. „Das Coronaviru­s kennt keine Grenzen“, unterstric­h Picardo. „Wir werden den Ratschläge­n der Gesundheit­sexperten folgen, um eine weitere

Verbreitun­g des Coronaviru­s einzudämme­n und die am stärksten gefährdete­n Menschen in unserer Gesellscha­ft zu schützen.“

In einer Pressemitt­eilung hat die Regierung Gibraltars den Bürgern empfohlen, die Grenze weder zu Fuß noch im Pkw zu überqueren, es sei denn, es gebe triftige Gründe. Außerdem hat sie die Residenten

dazu aufgerufen, sich mit den spanischen Bestimmung­en vertraut zu machen. „Gibraltar grenzt an Spanien und deshalb ist es für die dort lebenden Residenten wichtig, die Normen des Notstands zu kennen“, sagte Picardo.

Personen, die aus Risikogebi­eten nach Gibraltar reisen möchten, müssen ihre Rückreise per E-mail (coronavirs@gha.gi) mit der Betreffzei­le „Self-isolation“melden und zunächst 14 Tage lang in Quarantäne bleiben. Informatio­nen: https://www.gov.uk/foreign-traveladvi­ce/gibraltar/coronaviru­s.

Überquerun­g der Grenze ist nur bei triftigen Gründen möglich

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Foto: Archiv Arbeiter dürfen die Grenze nur mit einer speziellen Genehmigun­g passieren.

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