Leser fragen, Tierarzt Barth antwortet
Sehr geehrter Herr
Barth,
ich habe gehört, dass es in unserer Region viele Prozessionsspinnerraupen gibt und diese besonders für Hunde sehr gefährlich werden können. Zu welcher Jahreszeit ist die Gefahr am größten und was macht man, wenn der Hund eine gefressen hat? Viele Grüße Sabine Fichtmeier
Sehr geehrte Frau Fichtmeier, vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ab Ende Januar/Anfang Februar sollte man mit den Prozessionsraupen sehr vorsichtig sein, da diese nicht nur für unsere Haustiere, sondern auch für uns Menschen gefährlich sein können. Es handelt sich hierbei um Raupen, die an den hiesigen Pinienbäumen nisten und während ihrer Entwicklung das Nest verlassen und Richtung Boden wandern. Sie kommen gleichzeitig heraus und bilden eine lange Reihe. Am Boden graben sie sich dann ein und entwickeln sich dort zu einem Schmetterling.
Die Raupen sind wegen ihren Härchen (sog. Trichome) sehr gefährlich, da diese bei Wind oder direktem Kontakt hochgradige allergische Reaktionen auslösen können. Deswegen ist es sehr wichtig, jeden Kontakt mit diesen zu vermeiden. Meistens sind unsere Hunde oder Katzen davon betroffen, da sie diese in ihr Maul stecken und sich eine starke Entzündung bildet.
Sollte Ihr Haustier Kontakt mit den Raupen gehabt haben, sollte sofort (!) ein Tierarzt aufgesucht werden, damit dieser schnell die entsprechende Medikation verabreichen kann. Sollte man zu lange warten, wird die allergische Reaktion sich verstärken und kann in schlimmsten Fällen zu irreparablen Schäden führen.
Wichtig ist es vor allem, zwischen Februar und Mai in Gegenden mit vielen Pinienbäumen sehr vorsichtig zu sein. Leinen Sie am Besten Ihre Hunde an, damit sie erst gar nicht mit den Raupen in Berührung kommen. Sollten sie diese Raupen sehen, entfernen Sie selber diese nicht, da Sie auch allergische Reaktionen an der Haut bekommen können. Äußerste Vorsicht ist auch bei Kleinkindern geboten. Besuchen Sie sofort einen Arzt, falls Sie oder ein Kleinkind mit den Raupen in Berührung kamen.