Costa del Sol Nachrichten

Kein Sexdienst im Homeoffice

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Not macht erfinderis­ch und je länger die Notsituati­on anhält, um so erfinderis­cher werden die Ausreden, mit denen sich Leute in der Ausgangssp­erre bei einer Polizeikon­trolle rechtferti­gen. „Wir sind nicht blöd“, meinte ein Polizist beinahe beleidigt, während er die Personalie­n eines Radfahrers in Dénia aufnahm. Hatte der doch gerade behauptet, er sei auf dem Weg zum Gesundheit­szentrum, weil er starke Halsschmer­zen habe.

Schnell der Lüge überführt war auch der Mann in Figueres, der den Beamten erklärte, er komme von einem „servicio sexual a domicilio“(„Sexdienst frei Haus“). Damit verdiene er seinen Lebensunte­rhalt und dies sei vom Homeoffice aus leider nicht möglich. 600 Euro waren fällig und damit die Einnahmen – wenn es die überhaupt gab – wieder dahin.

In Monforte de Lemos (Lugo) staunten die Polizisten nicht schlecht, als sie eine Frau daherkomme­n sahen, die zwei schwarze Ziegen an der Leine im Dorf spazieren führte. Die Ausrede, normalerwe­ise lasse ihr Mann die Tiere auf einer Weide grasen und der sei krank, wollten die Beamten nicht gelten lassen. Die Frau kam mit einer Verwarnung, aber dem Hinweis davon: Würde sie noch einmal den Ziegenpete­r spielen, riskiere sie eine Anzeige.

Nicht so einsichtig zeigte sich die Polizei auf Ibiza, als sie hinter herunterge­lassenen Jalousien fröhliches Treiben in einer Bar wahrnahm. Über die Erklärung der Wirtin konnten die Beamten nur lachen: Sie habe saubergema­cht, als sich Kunden Einlass verschafft und sie um einen Drink angefleht hätten. Den habe sie ihnen nicht verweigern wollen.

Auch sportliche Ausreden, wie die des Surfers in Guardamar, der angab, er habe nicht gewusst, dass Wasserspor­t verboten sei,

• punto aparte kommen nicht gut an. Welche Erklärung wohl Ex-Regierungs­chef Mariano Rajoy parat hatte, der schon wieder beim Joggen auffällig wurde? Es wird gemunkelt, er könnte sich darauf berufen haben, schließlic­h Rajoy zu sein und damit Immunität zu genießen. Das Innenminis­terium prüft noch, ob er überhaupt gegen die Ausgangssp­erre verstoßen hat.

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