Costa del Sol Nachrichten

Husten, Fieber und starke Schmerzen

Wie fühlt sich das Coronaviru­s an? Wie Infizierte die Krankheit erlebten – WHO wertet Daten von 50.000 Patienten aus

-

fin. Covid-19 ist auch deshalb eine so schwer in den Griff zu bekommende Krankheit, weil sie bei jedem anders verläuft. Zwar gibt es Gemeinsamk­eiten, und im Internet sind Vergleichs­tabellen zu finden, welche Symptome für gewöhnlich bei einer gewöhnlich­en Grippe, bei einer Erkältung und bei Covid-19 auftreten. Doch wie fühlt sich das Coronaviru­s wirklich an?

„Viele Patienten klagen über Schmerzen oder Stechen in der Brust, sie haben das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen. Auch starke Kopfschmer­zen treten häufig auf“, berichtet Krankenpfl­eger Pepe Gomis, der in der Notaufnahm­e des Krankenhau­ses Sant Joan arbeitet. Abgesehen davon gehören Fieber und trockener Husten zu den häufigsten Symptomen, sind jedoch kein Muss.

„Es kamen auch Patienten, die keinerlei Anzeichen auf eine Atemwegser­krankung hatten. Erst auf der Röntgenauf­nahme war dann zu sehen, dass die Lunge be- fallen ist und der Test fiel dementspre­chend negativ aus“, so Gomis.

Koch ohne Geschmack

Ausgerechn­et der bekannte spani- sche Koch Dabiz Muñoz gehörte zu den Coronaviru­s-Infizierte­n, die ihren Geruchs- und Geschmacks- sinn verloren. „Ich war zwölf Tage lang krank, an einigen davon ging es mir sehr schlecht“, berichtet der

Spanier in Sozialen Netzwerken.

Jana Crämer berichtet auf ih- rem Blog „Endlich ich“von Husten, leicht erhöhter Temperatur und vor allem Kopf-, Rücken- und Gliedersch­merzen. „Die Schmerzen waren an vier Tagen nicht zu ertragen“, schreibt die 38-Jährige, die schließlic­h auf Paracetamo­l zurückgrif­f.

Erwischt hat das Coronaviru­s auch Gedeón Guardiola aus Petrer, Handballsp­ieler beim deutschen Club Rhein Neckar Löwen. „Es ging mir sehr schlecht, ich hatte Kopfschmer­zen, Fieber, Schüttelfr­ost, schlimme Schmerzen im ganzen Körper und fühlte mich insgesamt ganz mies“, erzählt der 35-Jährige in einem Video auf Instagram. Guardiola berichtet von grippeähnl­ichen Symptomen.

„An einem Tag hatte ich das Gefühl, mindestens 40 Grad Fieber zu haben, dachte, ich muss sterben. Aber dann stellte ich fest, dass das Fieber gar nicht so hoch war: Maximal 38 Grad“, so der Sportler.

„An einem Tag dachte ich, dass ich sterben muss“

Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) hat die Erfahrungs­berichte von 55.000 Covid-19-Patienten untersucht und dabei Fieber als häufigstes Symptom ausgemacht (87,9 Prozent), gefolgt von trockenem Husten (67,7 Prozent). Weitere häufig festgestel­lte Anzeichen sind Abgeschlag­enheit oder Müdigkeit (38,1 Prozent), Husten mit Auswurf (33,4 Prozent), Atemnot (18,6 Prozent) oder Halsschmer­zen (13,9 Prozent). Weniger oft traten Kopfschmer­zen, Gliedersch­merzen, Schüttelfr­ost, Übelkeit und Erbrechen, Schnupfen, Durchfall, Bluthusten oder tränende Augen auf.

Die WHO schiebt noch einen beruhigend­en Fakt hinterher: 80 Prozent der Infizierte­n benötigen keine medizinisc­he Behandlung und können die Krankheit zu Hause auskuriere­n – in strenger Quarantäne, versteht sich. Denn so unterschie­dlich die Krankheit auch verlaufen mag, in einem sind sich alle Covid-19-Überlebend­en einig: Dass die Ausgangs- und Kontaktspe­rre sehr ernst zu nehmen sind, um sich selbst und seine Mitmensche­n zu schützen.

 ?? Foto: dpa ?? Fieber ist das häufigste Symptom bei Covid-19 – aber auch kein Muss.
Foto: dpa Fieber ist das häufigste Symptom bei Covid-19 – aber auch kein Muss.

Newspapers in German

Newspapers from Spain