Die Rückkehr der Flamingos
Coronavirus-Krise bringt die Wasservögel nach vielen Jahren wieder zu den Salinen von Marchamalo
Cartagena – sg. Nur sehr selten waren so viele Flamingos am Mar Menor zu sehen wie in diesen Tagen. Hunderte dieser Wasservögel mit den typischen langen, dünnen Beinen, dem langen Hals und dem rosa Gefieder haben einen Stopp in den Salinen von Marchamalo auf La Manga in Cartagena eingelegt. Normalerweise lässt sich hier nur ab und zu einmal ein Exemplar blicken, wenn überhaupt. Die meisten lassen sich in großen Gruppen an den Teichen im Regionalpark Salinas y Arenales in San Pedro del Pinatar nieder.
Dass es die Flamingos diesmal zu Hauf zu den Salinen von Marchamalo zog, liegt an der Coronavirus-Krise, die alles, was die Ruhe der Vögel stört, verschwinden ließ. Fast keine Autos auf der Straße mehr und nur noch wenige Spaziergänger mit ihren Hunden haben das rosa Federvieh zurückkehren lassen. Der Geograph und Koordinator des europäischen Umweltprojektes Life, Gustavo Ballesteros, vermutet, dass sich die Insekten in den Tümpeln explosionsartig vermehrt haben nach den reichhaltigen Regenfällen der letzten Monate und den Vögeln eine üppige Nahrungsquelle bescheren.
Menschen stören Flamingos
Dass die Flamingos bleiben werden, glaubt Ballesteros nicht. Sobald sie sich belästigt fühlten, würden sie weiter ziehen, sagte der Wissenschaftler gegenüber der Zeitung „La Verdad“. Das sei der Fall, wenn der Salzgehalt in den Teichen durch die Verdunstung des Meerwassers wieder steige, das Angebot an Insekten schrumpfe und der Mensch wieder auf der Bildfläche erscheine, so wie am vergangenen Wochenende, als die Ausgangssperre gelockert wurde. Die Flamingos verschwanden und kehrten erst am Sonntagabend wieder zurück.