Veränderungen im Lebensalltag
Für an der Costa del Sol lebende Residenten hat sich das Leben stark verändert – Zwei Beispiele
Marbella/Benalmádena/ Torremolinos/Fuengirola – lk. Roche Christoph lebt in Torremolinos, sein Schiff liegt allerdings im Sporthafen von Benalmádena. Seit der Ausrufung des Alarmzustands sei er jeden Tag an Bord gegangen, um nach dem Rechten zu schauen, so Christoph. Gelegentlich sei die Guardia Civil durch den Hafen gefahren. Nur einmal hätten sie ihn auf der Strandpromenade überrascht und ihn in harschem Ton aufgefordert, diese zu verlassen.
„In der Regel habe ich immer einen Kassenbon vom Einkauf dabei“, so Christoph. Anfangs sei er noch ganz schön ins Schwitzen gekommen, da die Situation ungewohnt war. Nun habe er sich schon einen Satz zurechtgelegt, für den Fall, dass er auf dem Heimweg angehalten wird und die Ortspolizei ihn fragt, wo denn der gesamte Einkauf sei, da er ja einen Teil schon auf dem Schiff verbraucht habe. Dann sage er, er habe für eine alte Frau gekocht und einige Produkte, die auf dem Kassenbon stehen, eben verbraucht. Die Frau gehe im Moment nur zum Einkaufen und zur Apotheke.
Margot und Roger Jann wohnen in Elviria und bedauern es sehr, dass sie sich nur eine Stunde am Tag einen Kilometer vom Haus entfernt bewegen dürfen. „Normalerweise gehen wir gern spazieren und spielen Golf“, sagt Margot Jann. „Das geht ja im Moment nicht. Mich nervt es auch, dass ich in den Supermärkten keine Hefe mehr bekomme, wenn ich mal einen Kuchen backen möchte.“Sie freue sich schon darauf, wenn sie ihre sozialen Kontakte wieder pflegen könne. „Besonders in Elviria habe ich beobachtet, dass viele Familien, die vorher in Lohn und Brot standen, nun kein Geld mehr verdienen. Bei einigen ist das Geld der ERTE seit März nicht eingetroffen“, gibt sie zu bedenken.
Viele Familien haben seit März kein Einkommen erhalten