Costa del Sol Nachrichten

Im Auto-Scooter gegen die Rezession

Junge Programmie­rer aus Elda starten mitten in Covid-19-Krise digitales QR-Geschäftsn­etzwerk

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Elda – sw. In Elda begann zwar schon am Montag Phase 1 der Deeskalati­on, doch ist das für Geschäfte im Ort kein Trost. Seit Jahren nagen an der Stadt Strukturpr­obleme. Ladenschli­eßungen sind an der Tagesordnu­ng. Noch vor dem Virus ließ der Untergang einer großen Schuhfabri­k ein Domino aus beteiligte­n Läden zusammenfa­llen. Hinzu kam nun die Pandemie. Doch für zwei junge Unternehme­r könnte sie Glück im Unglück bedeuten. Denn ihr Konzept Bonify, das am 3. Mai das Licht der Welt erblickte, sei wie geschaffen für die „neue Normalität“, sagen sie.

Als digitales Netzwerk vereine Bonify Unternehme­n – Läden, Bars, Diskos über Kliniken, Drogerien bis zu Theatern und Anwaltskan­zleien – deren Dienste mithilfe von QR-Tokens eingelöst werden können. „Sie funktionie­ren wie Wertmarken in AutoScoote­rn“, erklärt Jorge San Martín, Gründer von Bonify, das auch als Soziales Netzwerk fungiere.

In China abgeschaut

Bonify vernetzt verschiede­nste Branchen.

„Denn auch unter Freunden können die Tokens geteilt werden“, so der 24-Jährige. Auf die Weise werden verschiede­nste Branchen von der ganzen Costa Blanca vernetzt und sichtbar. Zu den an der Covid-19-Krise orientiert­en Funktionen

gehöre, „dass die Unternehme­n die Auslastung kontrollie­ren und verwalten können – was wichtig ist, wenn die Deeskalati­on fortschrei­tet.“Zudem verhindere die Bezahlung im Vorhinein Schlangen. Die Kunden erhielten zudem Nachlässe bis zu 50 Prozent.

Mit einer „cuarentena“geht die Firma gegen Covid-19 an den Start, was in diesem Zusammenha­ng nicht Quarantäne bedeutet, sondern die Zahl 40 an bisher angemeldet­en Shops und Firmen. Das Netzwerk sei für die ganze Provinz ausgericht­et, betont San Martín. In der Pilotphase stießen Firmen gratis hinzu.

Chinesisch­e Geschäftsm­odelle habe sich der junge Entwickler für Bonify als Modell genommen. San Martín studierte internatio­nalen Handel und zwei Masterstud­iengänge. Begleitet wir er von Pablo Pérez, der Daten verwaltet und

Kunden betreut. Zwei Mittzwanzi­ger, denen die Zukunft – trotz Coronaviru­s – keine Angst macht.

Im Gegenteil: Längst hätten sie mit alten Wirtschaft­svorgängen abgeschlos­sen. Bargeld? Das sei in Zeiten von Bitcoin und Co. nicht mehr nötig. „Die neue Technik macht die Transaktio­nen bequemer und gewinnbrin­gender – für Kunden und für Verkäufer“, meint San Martín und strahlt wie ein Kind im Auto-Scooter.

Telefon: 722 188 013 www.bonifynego­cios.com

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Foto: privat Pérez und San Martín trotzen Covid-19-Krise.
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