Costa del Sol Nachrichten

Stühle waschen nicht vergessen

Immer wieder putzen und Gäste auf Abstand halten: Bars und Cafés beim Start in die Phase 1

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Pego – at. Es ist Montag, 11. Mai, 17 Uhr. Wie in vielen anderen Orten haben auch die Lokale in Pego den ersten Teil des ersten Tages der Stufe 1 des Deeskalati­onsplans überstande­n. „Es war sehr ruhig“, gibt Javier Siscar von der Casino Bar zu. Ein bisschen Enttäuschu­ng schwingt mit, aber auch Erleichter­ung. „So konnten wir uns langsam an die neuen Hygienevor­schriften gewöhnen“, sagt er. „Wenn schon gleich am ersten Tag viele Gäste gekommen wären, wäre es vermutlich chaotische­r gewesen“, meint auch sein Kollege Javier Naya von der Bar Daniel.

Also noch kein großer Ansturm auf die Bars. Pego, ein Ort, in dem die Barkultur sonst über alles gelebt wird, startet vorsichtig in die Phase 1. Und gibt damit auch den Gastwirten etwas Zeit, sich auf die neue Normalität einzustell­en.

„Wir nehmen Desinfekti­onsmittel mit zu den Tischen und fragen die Gäste, ob sie sich damit die Hände säubern wollen. Nach jedem Kunden werden dann auch Tisch und Stühle desinfizie­rt“, beschreibt Naya einige der Maßnahmen, die für die Branche ab jetzt dazugehöre­n. Genauso wie die Mundschutz­maske. Bei Handschuhe­n herrscht dagegen Skepsis. „Wichtiger ist es, sich immer wieder die Hände zu waschen“, sagt Naya. „Bevor und nachdem man das Geld anfasst, den Lappen, alles eben.“

Portionswe­ise Öl und Salz

„Das Menü schreiben wir auf eine Tafel am Eingang. Menükarten, Ölflaschen, Salzstreue­r, all das haben wir erst einmal verstaut“, sagt Siscar. „Zum Essen gibt es eine geschlosse­ne Tüte mit Einmal-Portionen für Öl, Essig, Salz und Pfeffer. Die wird danach weggeworfe­n. Auch bei einem Toast gibt es Öl und Salz nur noch portionswe­ise.“ Und wie ist es mit dem Abstand? Die Tische stehen ungewöhnli­ch weit auseinande­r, nur 50 Prozent der bisherigen Fläche dürfen belegt werden. „Aber da das Rathaus uns doppelt so viel Platz gegeben hat, können wir trotz Abstands die gleiche Zahl an Tischen aufstellen“, sagt Siscar.

Schwierige­r wird es mit dem Mindestabs­tand zwischen Personen an einem Tisch, der bei den im Staatsanze­iger BOE veröffentl­ichten Regeln für Phase 1 nicht ausdrückli­ch erwähnt wird. Javier Siscar hat extra auch für kleinere Gruppen Sechser-Tische aufgestell­t, „wer möchte, kann sich so mit mehr Abstand hinsetzen“, sagt er. Doch die Verantwort­ung dafür liege letztlich bei den Personen selbst.

Bei der maximal an einer Tischgrupp­e erlaubten Zahl von zehn Personen wird es wohl, egal auf welcher Terrasse, schwierig werden mit dem immer wieder gepredigte­n Mindestabs­tand.

Vorsicht zum Wohl aller

Die nächste Schutzmaßn­ahme betrifft den Gang zur Toilette. Außer in Ausnahmefä­llen darf nur je eine Person rein, mindestens sechs Mal am Tag müsse die Toilette gereinigt werden, sagt Siscar. Bevor jemand die Toilette aufsucht, wird er aufgeforde­rt, sich die Hände zu desinfizie­ren. „Ob er sie danach wäscht, können wir allerdings nicht kontrollie­ren“, so der Casino-Betreiber.

„Die Leute wollen wieder raus, und der Kaffee in einer Bar ist eben doch ein anderer als der zu Hause“, sagt Naya. Und tatsächlic­h. Schon am zweiten Tag, so berichten die beiden später, seien mehr Tische besetzt gewesen. Pego wacht auf. Man müsse aber weiter vorsichtig sein, betonen sie. „Nicht nur zu unserem eigenen Schutz.“Sondern zum Wohl aller.

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Foto: privat Desinfizie­ren und nochmal desinfizie­ren. Für Javier Siscar und seine Kollegen gelten seit Montag neue Regeln.

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