Mit Abstand und Anstand
Aus Sicherheitsgründen in der Calle La Vía: Dénias Obst- und Gemüsemarkt läuft wieder an
Dénia – ab. Der Zivilschutzbeamte ist freundlich, aber bestimmt. Mit den Worten „Bitte legen Sie den Mundschutz an“, übergibt er dem Marktbesucher eine mascarilla.. Dann weist er den Mann an, sich in einer Warteschlange einzureihen. Es ist Freitagvormittag, in Dénia wird erstmals wieder seit Beginn der Coronavirus-Krise ein mercadillo, Wochenmarkt, veranstaltet. Aus Platzgründen sind die Markthändler von der Calle Magallanes in die Calle La Vía umgezogen. In dieser breiten Fußgängerzone ist gewährleistet, dass zwischen den Ständen der erforderliche Sicherheitsabstand von 2,50 Metern gewahrt werden kann.
Mehr als 20 Marktbesucher stehen um die Mittagszeit geduldig am Eingang des Obst- und Gemüsemarkts an, warten darauf, dass sie hineingelassen werden. Zivilschutz und Ortspolizei achten sehr genau darauf, dass sich auf dem Marktgelände, das sich vom Eingang in der Calle Cándida Carbonell (Spielzeugmuseum) bis zum Ausgang in der Calle Diana erstreckt, maximal 115 Besucher aufhalten. „Die Zahl wurde uns vom Rathaus vorgegeben“, erklärt der Mitarbeiter des Zivilschutzes, Hector Piernas. „Sobald Kunden das Marktgelände in der Calle Diana oder über die beiden Notausgänge in der Calle Carlos Sentí verlassen, teilt uns das der jeweilige Kontrollposten über Funk mit, und wir lassen die gleiche Anzahl Kunden hinein.“
Auch wenn die Warteschlange einmal etwas länger sei, solle man sich davon nicht abschrecken lassen, meinte der Zivilschutzbeamte. „Es geht ziemlich flott. Die Kunden erledigen ihre Einkäufe zügig und verlassen den Markt bald wieder.“Bevor sich Piernas dem nächsten Besucher zuwendet, sagt er noch: „Die Stadt hat das gut organisiert, und die Besucher zeigen
Juan Santiago ist zufrieden.
Verständnis, sie sind kooperativ.“Sei es bei der Einhaltung des Zwei-Meter-Abstands zum Marktstand und den Verkäufern, der mit Klebestreifen auf dem Asphalt markiert ist. Oder bei der Entgegennahme und Zahlung der Einkäufe, die der Verkäufer auf einem Tisch zwischen Gemüsestand und Kunden deponiert. Auch sind Marktkunden in Dénia angehalten, sich nur in Richtung Ausgang zu bewegen und nicht hin und her zu laufen. Dass all die Regeln, die auf Infotafeln nachzulesen sind, sowie die Mundschutzpflicht Beachtung finden, kontrollieren Beamte der Ortspolizei, die in großer Zahl auf dem Marktgelände patrouillieren. Selten dürfte ein Wochenmarkt so diebstahlsicher gewesen sein.
Guter Dinge
Während sich die Marktbesucher durchweg freuten, wieder Frischwaren auf dem Wochenmarkt einkaufen zu können, waren auch die Marktverkäufer guter Dinge. Wie etwa Pilar Gomis aus dem Vall de Ebo, die verschieden gefüllte panadillas, Teigtaschen, anbot, während ihr Mann nebenan Obst und Gemüse verkaufte. „Da heute der erste Wochenmarkt für mich nach der Zwangspause ist, habe ich nur wenig gebacken“, sagte sie. „Doch es läuft viel besser, als ich gedacht habe, auch wenn man das mit dem Bauernmarkt in Jesús Pobre, wo ich normalerweise einen Stand habe, nicht vergleichen kann.“
Auch Juan Santiago war nicht unzufrieden. Der Obst- und Gemüsehändler freute sich, dass ihm seine Kunden auch in schwierigen Zeiten treu bleiben, wenngleich jetzt viele die Möglichkeit einer Kartenzahlung verlangten, die er nicht anbieten könne. Er werde sich aber darum bemühen. „Ein Handicap ist auch, dass wir die Leute momentan nichts probieren lassen können, um sie von der Frische unserer Produkte zu überzeugen“, meinte er. „Das verbieten die Bestimmungen in der Coronavirus-Krise aber nun mal.“
Dass sich Anbieter und Käufer an die Auflagen hielten, überprüfte eine Mitarbeiterin der Gesundheitsbehörde, die nur kleine Korrekturen vornahm.