Costa del Sol Nachrichten

Madrid erhört Lobby: Staatliche­s Förderprog­ramm für Autoindust­rie

Programm für Kaufanreiz­e zugesagt – Fast Totaleinbr­uch im April

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Madrid – tl. Während andere Regierunge­n zögern, erhört Madrid die Automobili­ndustrie. So wird es ein staatliche­s Förderprog­ramm geben, um die Nachfrage wieder zu beleben. Demnach sollen die Kaufanreiz­e so gestaltet werden, dass „die Autoindust­rie sowohl reaktivier­t als auch an effiziente und nachhaltig­e Formen der Mobilität angepasst wird“, wie es etwas blumig heißt. Was aber darauf hindeutet, dass die Regierung wohl nicht bereit ist, das staatliche Füllhorn über alle Antriebsar­ten gleicherma­ßen auszuschüt­ten.

Genau das aber fordert die Autolobby in ihrer Post-Covid-Strategie. Die Gelder sollen unabhängig von der Antriebste­chnologie fließen, uneingesch­ränkt für Diesel

DAX 30

und Benziner. Auch über die Summe, mit der die Regierung das Kaufprogra­mm starten soll, herrschen Vorstellun­gen: 400 Millionen Euro.

Darüber hinaus plädiert die Automobil-Lobby für eine Änderung der Zulassungs­steuer. Sie soll sich am CO -Ausstoß orientiere­n. Eine Stundung von Steuern und Sozialabga­ben lauten weitere Wünsche.

Am Montag öffneten wieder die Autohäuser in Spanien, doch es wollte keine Freude über das Ende der Corona-Einschränk­ungen aufkommen. So wurden im April nur 4.163 Autos verkauft – so viele wie sonst in guten Zeiten an einem einzigen Tag. Das entspricht einem Einbruch von 96,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresm­onat.

Gerade einmal 823 Fahrzeuge gingen an Privatpers­onen (minus 98 Prozent), die sonst etwa die Hälfte der Neuwagenkä­ufe stemmen. Zurück hielten sich auch die Mietwagenf­irmen mit 2.347 Fahrzeugen (minus 93,8 Prozent). Angesichts der düsteren Aussichten für den Tourismus wird die Nachfrage nach neuen Mietwagen auch nicht steigen.

Die Dachverbän­de erwarten denn auch keine schnelle Erholung auf dem Automarkt. Für 2020 rechnet man, dass die Verkaufsza­hlen um 40 bis 45 Prozent zurückgehe­n.

DOW JONES

Einbrüche von über 95 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019

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