Diamant in Quarantäne: Schweizer feiern in Algarrobo 60. Hochzeitstag
Schweizer Lotti und Paul Dettwiler feiern Diamanthochzeit unfreiwillig in Spanien
Algarrobo – nic. Lotti und Paul Dettwiler aus Bubendorf im Schweizer Kanton Basel, die schon seit mehr als zehn Jahren die Wintermonate in Algarrobo Costa verbringen, haben am Mittwoch ihre Diamantene Hochzeit begangen. Der 84-jährige pensionierte Staatsbeamte und die 81-jährige ehemalige Sekretärin feierten den 60. Jahrestag ihrer Eheschließung bei einer Freundin in Caleta de Vélez im kleinen Kreis, da in Phase 2 des Deeskalationsplans maximal 15 Personen zu privaten Treffen zusammenkommen dürfen.
Eingeladen hatten sie dazu auch den Pfarrer der Evangelischen Gemeinde an der Costa del Sol, Manfred Otterstätter, der eine Andacht hielt und anschließend das Paar segnete. Geplant gewesen war eine große Feier in ihrer Heimat, doch das Coronavirus hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Paar sitzt in Algarrobo fest
„Wir hatten schon einen Flug Anfang April, doch der wurde gecancelt“, erzählt Lotti Dettwiler. „Ein zweiter Flug ging dann auch nicht. Jetzt haben wird einen Flug für den 12. Juni bekommen.“
Zweieinhalb
Monate saßen die beiden in ihrer Ferienwohnung in Algarrobo Costa fest. Langweilig wurde es den beiden trotzdem nicht. „Die Tage während der Ausgangssperre der ersten Wochen gingen schnell vorbei“, sagt Lotti Dettwiler. „Wir haben ja zum Glück eine tolle Wohnung in einem elften Stock mit Blick aufs Meer.
Wenn wir auf die menschenleere Promenade geschaut haben, war das eine ganz neue Erfahrung für uns. Auch das Wasser im Meer schien plötzlich ganz klar zu sein.“
Um sich die
Zeit zu vertreiben, lasen die beiden, unterhielten sich per Whatsapp mit
Freunden in der Schweiz oder kochten und backten. „Wir haben sehr viel gekocht und auch ein bisschen zugenommen“, berichtet Lotti Dettwiler. „Manchmal haben wir auch Kuchen, Plätzchen oder Brötchen an die Leute in unserem Wohnblock verschenkt.“
Als dann ab dem 2. Mai Sport und Spaziergänge im Freien wieder erlaubt waren, gingen Lotti und Paul Dettwiler fast jeden Tag während des für Rentner vorgesehenen Zeitfensters zwischen 10 und 12 Uhr auf die Strandpromenade. „Wir sind viel spazieren gegangen und haben auch Übungen an den Tretvorrichtungen an der Promenade gemacht, die wie statische Fahrräder sind“, erklärt die 81-Jährige.
Und als ab dem 18. Mai wieder Treffen mit Freunden möglich waren, luden sie auch öfter mal Bekannte zum Mittagessen ein. Auf die Nerven gegangen sind sich die beiden nicht in den Woche, in denen sie kaum aus ihrer Wohnung herausgekommen sind. „Wir sind ja schon 60 Jahre verheiratet“, sagt Lotti Dettwiler. „Wir freuen uns jeden Tag darüber, dass wir beisammen sein können.“
Schweizer backten Kuchen für die Nachbarn
Große Feier wird nachgeholt
Nach ihrer Feier im kleinen Kreis freuen sich die beiden erst einmal auf ihre Rückkehr in die Heimat. „Wir hoffen, dass der Flug am 12. Juni auch wirklich geht“, meint Lotti Dettwiler. „Denn wir wollen die Feier in der Schweiz nachholen. Dieses Mal mit mehr Leuten und unseren
Söhnen.“