Längere Öffnungszeiten für Kneipen
Landesregierung erlaubt den Städten die Festsetzung der Sperrstunde auf 3 Uhr
Málaga – nic. Die andalusische Landesregierung hat am Mittwoch vergangener Woche mit einem neuen Dekret den rechtlichen Rahmen dafür geschaffen, dass bis zum 31. Oktober die Öffnungszeiten von Restaurants und Kneipen sowie für deren Außenterrassen auf 3 Uhr verlängert werden können.
Damit sollen die Umsatzeinbußen abgedämpft werden, die in der Gastronomiebranche durch die im Deeskalationsplan gegen die CoronavirusPandemie
festgesetzten Auflagen entstehen. Demnach dürfen sowohl Terrassen als auch Innenräume von Lokalen nur bis zur Hälfte ihrer Kapazität besetzt sein.
Málaga geht Sonderweg
Die Entscheidung, ob und wie die längeren Öffnungszeiten umgesetzt werden, überlässt das Dekret jedoch den einzelnen Städten und Gemeinden. Während etliche Städte bereits angekündigt haben, die Sperrstunden auf 3 Uhr hinauszuschieben, will Málaga einen Sonderweg gehen. Für die Kneipen, die sich in Zonen befinden, die als akustisch saturiert eingestuft wurden, sind die Öffnungszeiten auf 2.30 Uhr ausgedehnt worden.
In 98 Straßen im Zentrum und fünf im Bezirk Teatinos waren erst im Januar durch die neue Lärmverordnung der Stadt die Sperrstunden im Frühling und Sommer sowie an den Wochenenden im Winter von 2 auf 1 Uhr vorverlegt worden. Die übrigen Lokale dürfen bis 3 Uhr öffnen, wie Umweltstadträtin Gemma del Corral in einer Pressekonferenz mitteilte. Die Reaktion der Anwohner ließ nicht lange auf sich warten. „Das ist ein Dolchstoß in den Rücken“, schimpfte Alejandro Villén, der Sprecher der Anwohnervereinigung Asociación de Vecinos Centro Antiguo.
„Fünf Jahre lang mussten wir warten, bis die Lärmverordnung verabschiedet wurde, und jetzt wird sie von einem Tag auf den anderen außer Kraft gesetzt. Die Stadt hat dem Druck der Wirte nachgegeben statt die Anwohner und deren Recht auf Nachtruhe zu respektieren.“