Zuflucht für Obdachlose
Jugendherberge in Almería hat während der Pandemie mehr als 230 Personen ein Dach geboten
Almería – jan. Auf der Straße lebend und zumeist ohne Möglichkeiten zur Einhaltung einer strikten Hygiene, sind die Obdachlosen in höherem Maße der Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus ausgesetzt. In Almería können sie im Centro Municipal de Acogida Unterschlupf für die Nacht finden. Die Kapazitäten des Aufnahmezentrums sind jedoch begrenzt. Höchstens 70 Personen können dort unterkommen. Und seit Mitte März waren alle verfügbaren Plätze nahezu permanent belegt.
Etliche weitere Obdachlose, die aus umliegenden Gemeinden und zum Teil sogar aus benachbarten Provinzen nach Almería kamen, hätten dort keinen Platz mehr gefunden. Dafür konnten sie jedoch in der örtlichen Jugendherberge unterkommen. Diese hatte die andalusische Regierung der Stadt Almería zur Unterbringung von Obdachlosen angeboten. Die Stadt nahm die Offerte wahr und musste ihrerseits die Versorgung der Obdachlosen übernehmen.
In den etwas mehr als zwei Monaten, seit die 77 Schlafplätze aufweisende Jugendherberge zur Aufnahme von Obdachlosen eröffnet wurde, haben sich dort bereits über 230 Personen zeitweilig aufgehalten. Wobei die Rotation dort höher gewesen ist als im Centro Municipal de Acogida, wo fast nur ortsansässige Obdachlose untergebracht waren. Diese entsprachen weitestgehend der Bitte des städtischen Sozialamtes, nicht ein- und auszugehen. Dadurch sollte verhindert werden, dass sie womöglich das Coronavirus einschleppen und im Zentrum unter Betreuern und Mitbewohnern verbreiten.
Da die Nachfrage zunehmend abebbt und die Kapazitäten des städtischen Aufnahmezentrums schon bald ausreichen dürften, soll die Jugendherberge noch in diesem Monat wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden.