Finger vom Glimmstengel lassen
Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai – Zigaretten verkürzen das Leben nachweislich
kAlicante – ms. Er soll an die Risiken des Rauchens erinnern und ist im Idealfall Anlass, es doch nochmal mit dem Nichtraucherwerden zu versuchen – der Weltnichtrauchertag am 31. Mai. Was dafür spricht, die Finger vom Glimmstengel zu lassen:
Entzugserscheinungen, Angst vor der Gewichtszunahme, Bequemlichkeit – die Ausreden von Rauchern sind vielfältig. Dass es sich trotzdem lohnt, auf Tabak zu verzichten, zeigen zahlreiche Studien. Denn rund ein Fünftel aller Krebserkrankungen werden durch Rauchen ausgelöst. Auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Schlaganfälle sind häufig auf die Sucht zurückzuführen. Wer einmal geraucht hat, hat außerdem ein erhöhtes Risiko, an einer rheumatoide Arthritis – einer Gelenkentzündung – zu erkranken. Starkraucher sterben im Schnitt zehn Jahre früher als Nichtraucher.
Jeder Tag ohne Kippe hilft: Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) verbessert sich schon drei Tage nach der letzten Zigarette die Funktion der Atemwege. Nach etwa einer Woche sinkt der Blutdruck. Hustenanfälle, Kurzatmigkeit und verstopfte Nasennebenhöhlen bessern sich nach neun Monaten.
Verzicht senkt Risiko
Nach etwa zwei Jahren ohne Rauch hat ein ehemaliger Raucher fast das gleiche Risiko für einen Herzinfarkt wie ein Nichtraucher. Nach fünf Jahren Rauchfreiheit liegen beide gleichauf. Auch das Risiko für Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Raum, der Speiseröhre oder der Harnröhre sinkt nach fünf Jahren. Das Lungenkrebsrisiko sinkt allerdings erst nach rund zehn Jahren. Dann ist die Gefahr nur noch halb so hoch,
zu erkranken, als wenn man weitergeraucht hätte. Entscheidend ist dabei die Dauer der „Raucherkarriere“. Wer 40 Jahre gepafft hat, kann auch nach fünf Jahren Rauchfreiheit noch an Lungenkrebs erkranken. Aber immerhin steigt das Risiko Experten zufolge dann nicht mehr. Auch die Risiken für Kehlkopf- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gehen zurück.
Mehr als zehn Glimmstengel pro Tag bringen Männer im Schnitt um 9,3 und Frauen um 7,3
Lebensjahre, so das DKFZ. Auch wer nur wenig raucht – weniger als zehn Zigaretten am Tag – setzt unabhängig vom Geschlecht immer noch etwa fünf Lebensjahre aufs Spiel. Am gefährlichsten leben fettleibige, starke Raucher, die viel Alkohol trinken und reichlich rotes
Fleisch essen – sie büßen bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei Frauen sind es fast 14 Jahre.
Trotzdem schreckt viele Raucher die angebliche Gewichtszunahme beim Verzicht davon ab, die Finger endgültig vom Glimmstengel zu lassen. Doch ist da überhaupt etwas dran? Leider ja, Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu.
Grund sind unter anderem der Stoffwechsel, der nach dem Rauchstopp gedrosselt wird, und dass man – wohl als Zigarettenersatz – mehr Kalorien zu sich nimmt. Nikotin beschleunigt den Stoffwechsel. Deshalb verbrauchen Raucher bis zu 200 Kilokalorien mehr am Tag als Nichtraucher. Gesünder als eine Raucherlunge sind ein paar Kilo mehr auf den Rippen aber trotzdem.
Rauchen kann im schlimmsten Fall bis zu 17 Lebensjahre kosten