Virtueller Wiederanpfiff: Fußball-Profiligen starten mit neuen Regeln und künstlicher Atmosphäre – Ligastadion an Costa Blanca
Fußball-Profiligen starten mit neuen Regeln und virtuellen Fans im Fernsehen
La Nucía – sw. In eine seltsame Fußball-Normalität kehren die Profiligen von Spanien am 11. Juni nach der Coronavirus-Pause zurück. Nicht nur gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen, und die Stadien sind leer. Auch neue Regeln gelten ab dem ersten Spieltag nach dem Ausbruch der Pandemie. So dürfen die Trainer der ersten und zweiten Liga fünf Spieler statt drei auswechseln. Der Handschlag zur Begrüßung fällt dagegen aus.
Dafür gibt es keine gelbe Karte fürs Spucken oder sich Umarmen – entsprechendes war von Medien zuvor diskutiert worden. Für die Costa Blanca interessant: Ein neues Stadion betritt die Primera División, und zwar das „Olympiastadion“Camilo Cano in La Nucía. Hier trägt Erstligist Levante den Rest seiner Heimspiele aus.
Das Irre: Ein rappelvolles Stadion von La Nucía, mit Fanchören und Torjubel können die Fans am Fernseher erleben. Denn der Ligaverband hat sich bei der norwegischen Medien-Firma Vizrt die Option
bestellt, dass TV-Zuschauer virtuelle Stadionbesucher in die leeren Stadien einblenden können.
Für die Stadiongeräusche sorgt EA Sports, Entwickler der legendären „Fifa“-Computerspiel-Serie.
Es klingt wie Science-Fiction, ist es aber nicht. „Wir sind in einer außergewöhnlichen Situation, und für uns war es wichtig, dass wir uns anpassen und unseren Fans eine lockere und innovative Übertragung bieten“, sagte Liga-Präsident Javier Tebas zu dem Angebot.
Auch ein Club von der Costa Blanca greift ins Geschehen ein: Der Elche CF ist am 12. Juni in der zweiten Liga gegen Extremadura wieder am Ball, im – für die Spieler ungewohnt leeren – Heimstadion Martínez Valero. Dagegen hat die fußballverrückte Palmenstadt eine ganz unvirtuelle Lösung gefunden. Dauerkarteninhaber schicken ihr Foto an den Club, der druckt es in groß aus und setzt es in die Fankurve. Übrigens kopierte Elche die Idee von Fans von Borussia Mönchengladbach.