Costa del Sol Nachrichten

Manada abermals verurteilt

Richter bleibt bei Verurteilu­ng sexueller Übergriffe hinter Erwartunge­n zurück

-

Sevilla – sk. Die Manada hat eine weitere Verurteilu­ng wegen sexueller Übergriffe einstecken müssen. Die vier Mitglieder des „Rudels“– so nennen sich diese Herren der Schöpfung selbst – wurden zu je eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie während einer Autofahrt von Torrecampo nach Pozoblanco im Süden Spaniens am 1. Mai 2016 eine junge Frau belästigte­n. Auf den mit dem Handy aufgenomme­nen Videos sieht man, wie die Angeklagte­n dem bewusstlos­en Opfer an die Brüste fassen und einer es auf den Mund küsst. Diese Handlungen hätten laut Urteil „ohne Einverstän­dnis und gegen den Willen“des Opfers stattgefun­den.

Manada zu 15 Jahren verurteilt

Die Mitglieder der Manada verbüßen bereits eine 15-jährige Haftstrafe. Denn sie vergewalti­gten zwei Monate nach diesem Vorfall ein Mädchen bei den Sanfermine­s in Pamplona, nahmen die Tat ebenfalls mit dem Handy auf und verbreitet­en die Übergriffe per Whatsapp. Das abscheulic­he Verbrechen führte zu zahlreiche­n Protesten,

einem neuen Verständni­s über sexuelle Kontakte, einer intensiven gesellscha­ftlichen Debatte über Frauenrech­te und zu einer Stärkung der Gleichbere­chtigung in Spanien – leider aber auch zu einigen Nachahmeak­tionen, bei denen Gruppenver­gewaltigun­gen in Verbindung mit Handyaufna­hmen und deren Verbreitun­g eine Rolle spielten. Die beiden Videos aus Pozoblanco, die jetzt zu der Verurteilu­ng der Manada geführt haben, fielen der Polizei übrigens bereits bei den Ermittlung­en zu dem Sanfermine­s-Verbrechen in die Hände.

 ?? Foto: dpa ?? Der Manada-Fall löste in Spanien Proteste aus.
Foto: dpa Der Manada-Fall löste in Spanien Proteste aus.

Newspapers in German

Newspapers from Spain