Wind aus Coronas Segeln nehmen
Alteas Club Náutico kehrt zur Normalität zurück und hofft auf die Sommermonate
Altea – ste. Nach zwei Monaten strenger häuslicher Quarantäne locken Sonne und Strand noch viel mehr als ohnehin schon. Abhilfe schafft Alteas Club Náutico, der auch seine Sommerschule wieder eröffnet hat: Eine willkommene Abwechslung für Kinder, die wochenlang kaum einen Schritt vor die Tür machen konnten und mindestens genauso sehr für deren Eltern.
„Wassersport zu unterrichten, ist auch eine soziale Verpflichtung“, findet José Zurutza, Präsident des Vereins in Altea. Die Kurse gibt es für verschiedene Orte und Altersgruppen, die Kleinsten lernen Schwimmen und fortgeschrittene Juniorsportler dürfen auch schon mal die Segel in den kleinen, an eine Nussschale erinnernden, Jollen setzen. „Sport sollte jedem Kind zugänglich sein. Deswegen versuchen wir – trotz der Coronavorgaben – möglichst vielen Kindern Unterricht anzubieten“, so der Präsident. Die Gruppen seien deutlich kleiner als sonst im Sommer.
Weniger Kursplätze
Im Gegensatz zu kommerziellen Jacht-Clubs erhalten Clubs Náuticos in Spanien nur eine Betreiberlizenz, wenn sie die teilweise als exklusiv verschrieenen Wassersportarten sozial verträglich anbieten. Im Fall von Altea hat der Betreiber bereits seit fast 40 Jahren nicht gewechselt. Das Coronavirus sei dabei nur eines von vielen Ereignissen, die der Club in seiner langen Geschichte zu bewältigen hatte. „Wir müssen gerade viele Sicherheits- und Hygieneregeln beachten, das stimmt“, gibt Zurutza zu. „Es können weniger Personen an den Kursen teilnehmen, aber durch das Fehlen von Touristen sind eben auch wesentlich weniger Menschen hier in Altea, um sich anzumelden“, relativiert er. Trotzdem laufe der Betrieb schon wieder relativ normal.
Die ganze Hoffnung liegt nun auf Juli und August. „Viele Mitglieder kommen aus dem Ausland, trainieren aber jeden Sommer hier bei uns in Altea“, erzählt der begeisterte Sportler. Neben Segeln kann man in Altea auch Rudern und Kajak fahren. „Auch wenn wir ein spanischer Verein sind, sind wir für alle Mitglieder gleichermaßen da, Spanier wie Ausländer“, stellt der Alteaner klar. In Altea sei die Bevölkerung ohnehin international. „Meine Enkel leben in England. Ich habe sie monatelang nicht gesehen und auch jetzt weiß ich nicht, wann sie wieder zu uns kommen dürfen“, bedauert Zurutza.
Sorgen bereitet ihm aber auch das Verhalten der valencianischen Landesregierung, die dem Club immer nur Konzessionen über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg anbietet. Er selbst fordert aber einen Vertrag für 30 Jahre (die CN berichteten). „Noch in diesem Monat läuft unsere Lizenz aus und Valencia war kaum erreichbar“, beschwert sich der Club NáuticoPräsident.
Kurz vor knapp habe die Region nun doch ein Signal gegeben, sich eventuell doch auf einen längeren Zeitraum einzulassen. „Die ersten Schritte sind in die Wege geleitet. Das ist für uns auch sehr wichtig, da wir sonst unmöglich so viel in die Infrastruktur investieren können, wie wir gerne würden“, erklärt Zurutza. Dafür brauche es vor allem eines: Sicherheit – in Coronazeiten mehr denn je.
„Der Club Náutico in Altea ist für Spanier wie für Ausländer da“