Schnelle Abkühlung
Die Outdoor-Dusche im Garten: von Designermodellen bis zu günstigen Varianten zur Selbstmontage
Bergisch-Gladbach - dpa. An heißen Sommertagen ist kühles Nass eine willkommene Abwechslung. Wer im eigenen Garten keinen Platz für einen Pool hat, muss auf eine Erfrischung trotzdem nicht verzichten. Schon auf kleinstem Raum lassen sich OutdoorDuschen installieren. „Im Freien duschen – das schafft auch ein Gefühl von Freiheit“, findet Thilo Dreyer, Mitglied der Badherstellervereinigung Aqua Cultura.
Darüber hinaus hat eine Gartendusche auch ihre praktischen Seiten. „Wenn Sie im Garten gearbeitet oder gespielt haben, eventuell im Pool waren, müssen Sie nicht extra ins Haus laufen, sondern können den Schmutz einfach draußen abspülen“, sagt Dreyer. Und nicht nur in der heißen Jahreszeit, auch in kühleren Monaten kann die Anlage für eine schnelle Erfrischung sorgen – beispielsweise nach einem Saunagang.
Gartenduschen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Neben schlanken Rohren, auf denen ein fest verschraubter oder beweglicher Brausekopf befestigt ist, finden sich im Handel auch elegante Säulen. Je nach Modell kommt das Nass nicht nur von oben, sondern auch von der Seite.
Verchromte Modelle meiden
Für den Garten empfiehlt Dreyer Ausführungen aus Edelstahl. „Verchromte Armaturen und Duschköpfe sind für den Außenbereich nicht so gut geeignet. Verchromte Oberflächen sind nicht ganz so widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen wie zum Beispiel saurem Regen“, erklärt der Fachmann.
Vor allem aber die Technik sollte man sich vor dem Kauf genau anschauen. So gibt es Duschen mit einem festen Wasseranschluss oder einem Schlauch. Letztere bieten nicht immer die Möglichkeit, warmes und kaltes Wasser auf eine gewünschte Temperatur zu mischen. „Leben Kinder im Haushalt, ist eine Armatur mit einem einfach zu bedienenden Thermostatregler empfehlenswert, damit sie sich nicht verbrühen“, sagt Michael Pommer von der DIY Academy.
Der Heimwerker-Dozent rät, die Dusche auf dem Grundstück an einem Standort aufzustellen, der fern von elektrischen Leitungen und Geräten ist und an dem das Wasser gut abfließen kann – auf der Terrasse oder direkt im Grünen. Falls gewünscht lassen sich unter der Brause auch Bodenplatten legen, die den Abfluss kaschieren.
Duschwasser zum Gießen
Das Duschwasser kann dann entweder über ein Rohr in die Kanalisation geleitet oder in einem eingegrabenen Behälter aufgefangen und zum Gießen verwendet werden. „Über einem Kiesbett oder einem Lattenrost kann es auch direkt im Boden versickern“, sagt Pommer. „Wer es für Pflanzen nutzen möchte, sollte dann aber beim Duschen auf jegliche Pflegemittel verzichten.“
Wer sich nicht in einem einsehbaren Raum abbrausen möchte, kann den Duschbereich hinter einem Sichtschutz verbergen. Neben beweglichen Paravents aus Textil, Kunststoff oder Holz lassen sich Wände aus Stein oder Holz errichten – auf ganzer Länge oder halbhoch, zu einer oder mehreren Seiten begrenzt. Pommers Tipp für einen natürlichen Sichtschutz: Hecken aus schnellwachsenden Gehölzen wie dem Lebensbaum.
Modelle für Heimwerker
Den Aufbau der Dusche und das Verlegen der Leitungen kann man Profis überlassen. Einfache Modelle lassen sich aber auch in Eigenregie installieren. Pommer empfiehlt dabei, sich an die Anleitung der Hersteller zu halten sowie Rücklaufund Entwässerungsventile einzubauen. „Duschen sollten immer nur mit einer Schlauchleitung und nie fest mit der Wasserleitung verbunden sein“, empfiehlt der Experte.
In Gegenden, wo im Winter mit tiefen Temperaturen zu rechnen ist, gilt es, die Anlage bis zum Frühjahr ganz abzustellen. „Eine Gartendusche muss – wie jeder Gartenwasserhahn – vor dem ersten Frost geschützt werden“, erklärt Sanitärfachmann Dreyer. Das bedeutet auch: die Leitungen vollständig entleeren, damit sie nicht etwa einfrieren. In südlichen Gebieten ist ein Einfrieren der Leitungen jedoch eher unwahrscheinlich.