Coronavirus-Rückfall in Aragón
Infektionen unter Erntehelfern – Drei Landkreise kehren zurück in Phase 2 des Deeskalationsplans
Madrid – sk. Spanien muss bei seinem Start in die neue Normalität Rückschläge einstecken. So hat die Region Aragón vier Kreise der Provinz Huesca zwei Stufen zurück in die Phase 2 des Deeskalationsplans geschickt. Schuld tragen die Covid-19-Ausbrüche in Orten wie Binéfar, Zaidín, Frag und Monzón. Nun müssen 68.000 Bewohner der Kreise Cinca Medio, Bajo Cinca, La Litera und Bajo Aragón-Caspe Einschränkungen etwa beim Besuch von Restaurants oder Schwimmbäder hinnehmen.
Die aragonesische Landesregierung rät von Reisen ins oder aus dem nahe der katalanischen Provinz Lleida gelegenen Gebiet ab. Ein Reiseverbot kann sie nicht verhängen, da das Notstandsdekrets nicht mehr gültig ist.
Feldarbeiter betroffen
„Die Zahl der Infektionen hat sich in den letzten Tagen etwa um das Zehn- bis Zwanzigfache erhöht, was noch keineswegs eine Gefahr für unser Gesundheitssystem bedeutet. Die Ausbreitung der Krankheit nimmt aber zu“, so die aragonesische Gesundheitsministerin Sita Ripollés. Das Virus habe sich bisher unter etwa 90 meist jungen und oft asymptomatischen Personen ausgebreitet, die als Erntehelfer tätig sind. Die Regierung rechnet mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen „Man muss diesen Ausbruch ernst nehmen“, so Ripollés weiter. Der Fall verdeutlicht, dass die Arbeitsbedingungen bei der Ausbreitung von Covid-19 eine Rolle spielen. Bei den Erkrankten handelt es sich um Immigranten, die häufig zu zehnt in Unterkünften für drei leben.
Weitere Ausbrüche gab es in Schlachthöfen, Seniorenresidenzen und Gesundheitszentren. Die Madrider Regierung hält sich derweil die Option offen, einen Notstand für bestimmte Territorien auszurufen und dort – falls notwendig – die Bewegungsfreiheit der Bürger einzuschränken. Derzeit, so Vizeministerpräsidentin Carmen Calvo sei das nicht nötig. „Ausbrüche wird es geben. Wichtig ist, dass wir sie alle unter Kontrolle haben.“