Diese Schutzprogramme benötigen Sie nicht
Das Internet ist voll mit Artikeln und Werbeanzeigen, die behaupten, ein Computer sei nur dann wirklich richtig geschützt, wenn man dieses oder jenes Programm kauft. Gerne wird mit den Ängsten der Nutzer gespielt. Nicht selten ist auch irgendein aktuelles großes Medienereignis als Beispiel genannt, warum man eben dieses spezielle Zusatzprogramm angeblich braucht. Doch: Sparen Sie Ihr Geld, solche Schutzprogramme benötigen Sie nicht!
Wir schauen uns drei Bereiche an, in denen typischerweise zusätzliche Schutzprogramme angeboten werden:
Spam und Phishing
Programme, die versprechen, dass sie den Nutzer vor Spam-Mails, und damit vor Betrugsversuchen per Mail wie dem sogenannten „Phishing“schützen, erfüllen sicherlich ihre Funktion. Sie erhalten weniger Spam-Mails und weniger betrügerische E-Mails. Aber eben nur „weniger“. Es kommen trotzdem weiterhin einige Spam-Mails und einige Betrugsversuche bei Ihnen an, die sich am Schutzprogramm vorbei mogeln!
Nach der Installation eines solchen oft sehr teuren Schutzprogramms stellt sich jedoch fast immer automatisch das Gefühl einer falschen Sicherheit ein. Man glaubt, umso mehr Schutzprogramme man nutzt, desto sicherer ist man online unterwegs. Diese falsche Sicherheit lässt den Nutzer unbedacht mit E-Mails umgehen, weil er denkt: „Mir kann doch jetzt wirklich nichts mehr passieren, ich habe doch dieses Zusatzprogramm gegen Spam.“Das führt zu Leichtsinn und nachlassender Vorsicht. E-Mails werden geöffnet und Anhänge angeschaut. Und genau dann passieren die Fehler, man tappt in die neuesten Betrugsfallen, vor denen das Schutzprogramm noch nicht schützt, weil sie so neu sind. Ratsam sind solche Programme daher nicht. Das Geld kann man sich sparen. Die erhöhte Aufmerksamkeit und das Gefühl, man müsse vorsichtig sein, weil jederzeit eine betrügerische E-Mail eintreffen könne, bringt sehr viel mehr Sicherheit mit. Sie als Mensch sind der beste Schutz, wenn Sie achtsam sind!
Online-Banking
Das Online-Banking ist an sich schon sehr sicher, vor allem seit dem neuen Verfahren namens PSD2, das im Herbst 2019 eingeführt wurde. Dass ein Bankkonto „leer geräumt“wird, ohne das man was davon merkt, ist nicht einfach so möglich. Das sind ja die Horrorszenarien, die man vor Augen hat: Man wacht morgens auf und ein Hacker hat das Konto geplündert.
Die Werbeversprechen von Zusatzprogrammen, die das OnlineBanking absichern, spielen immer mit Ihrer Angst! Sie versuchen immer genau diese Horrorvorstellungen vor Ihrem inneren Auge aufleben zu lassen. Dabei ist das Szenario unrealistisch. Achten Sie darauf. Wer Ihnen diese Schreckensbilder vor Augen zeichnet, das Bankkonto könnte komplett leer geräumt werden, und sein eigenes Programm als Gegenmittel anbietet, argumentiert unseriös. Sie dürfen diese Zusatzprogramme, die „das Online-Banking absichern“getrost ignorieren. Das ganz normale standardmäßige Online-Banking ist extrem sicher. So haben auch wir von Levato in zehn Jahren unserer Arbeit und tausenden Kundenkontakten noch nie davon gehört, dass ein Konto leer geräumt worden ist.
Auch die Verschlüsselungsprogramme aus dem Bereich des sogenannten „VPN“argumentieren oft unseriös: „Wir schützen Ihre
Daten, wir verschlüsseln Ihren Besuch auf Internetseiten“. Das klingt nämlich so, als sei ohne das Programm absolut gar nichts verschlüsselt und nur mit diesem tollen Programm würden die Daten verschlüsselt.
Dabei gibt es bereits eine existierende Verschlüsselung! Bei nahezu allen Internetseiten und bei 100 Prozent aller wichtigen Internetseiten, allen voran den Banken, ist standardmäßig eine Verschlüsselung aktiv. Davon weiß der Nutzer jedoch oft nichts. Diese Verschlüsselung gibt es schon seit Jahren und dafür müssen Sie als Nutzer rein gar nichts tun und auch nichts zahlen. Und Sie müssen auch nichts aktivieren oder einstellen. Verschlüsselung funktioniert über die Browser (Edge, Firefox, Safari, Chrome etc.) vollautomatisch. Zwar hat VPN seine Daseinberechtigung
und für bestimmte Berufe und Zwecke ist es wichtig. So sind Journalisten, die in anderen Ländern aktiv sind, möglicherweise der Überwachung und Spionage ausgesetzt. Eine VPN-Verschlüsselung hilft dann, mit der Redaktion im europäischen Heimatland sorgenfrei zu kommunizieren.
Auch Politiker, Spitzenfunktionäre oder führende Unternehmenskräfte schützen sich während Auslandsaufenthalten in problematischen Staaten auf diese Weise. Aber der Normalbürger, der zu Hause seine E-Mails liest und Internetseiten besucht, braucht dafür ganz sicher kein VPN-Programm.
Hilfe zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de