„Ich bin sehr gut vorbereitet“
Auch die Arbeit von Rettungsschwimmern hat sich durch die neuen Hygienevorschriften verändert
Mijas – lk. Pablo Montijano hat den Blick starr aufs Meer gerichtet. Hinter den Gläsern seiner verspiegelten Sonnenbrille ist nicht zu erkennen, welchen der Badenden er am Strand Playa La Luna gerade im Auge hat. Auf dem Boden vor ihm steht ein Plastikkörbchen, gefüllt mit einem Sichtschutz, Desinfektionsgel, Plastikhandschuhen und einer Schutzbrille. Seit drei Jahren arbeitet Montijano als Rettungsschwimmer in Mijas.
Durch Covid-19 hat sich seine Arbeit verändert. Aus seinem Funkgerät, das auf einem Plastikstuhl liegt, kommen knackende Geräusche mit Wortfetzen darüber, wie der Wind an dem und dem Strand ist und wie viele Personen sich an Strand XY befinden. An der Playa de la Luna ist er seit Anfang Juni wieder im Einsatz. „Ich muss mir oft die Hände waschen und immer darauf achten, dass ich den Sicherheitsabstand einhalte“, erklärt er. Auch der Ablauf bei der Rettung einer Person aus dem Wasser habe sich verändert. „Ist die Person bei Bewusstsein, wird sie mit dem Amphibienstuhl hinausbefördert“, erklärt der Socorrista. „Ist sie nicht bei Bewusstsein, dann ziehen wir sie aus dem Wasser, wobei wir nun darauf achten müssen, dass wir den Kopf des Geretteten von uns wegdrehen.“
Mund-zu-Mund-Beatmung sei nun tabu. Stattdessen benutzt er Sauerstoffballons. „Bei der Beatmung müssen wir das Gesicht mit einem Kleidungsstück abdecken“, sagt der Rettungsschwimmer. „Dies soll verhindern, dass wir uns infizieren, falls der Gerettete erbricht.“Ob er denn nervös sei, alle neuen Bestimmungen zu befolgen, wenn er eine Person retten muss? „Nein, denn ich bin sehr gut vorbereitet“, sagt er und setzt sich wieder auf seinen Plastikstuhl, den Blick starr aufs Meer gerichtet.