Renovierung und Ausbau vereinbart
Ausstellung über Blas Infante in dessen Geburtshaus wird zu einem Museum erweitert
Casares – jan. Vom regionalen Parlament wurde Blas Infante im Jahr 1983 zum Padre de la Patria Andaluza (Vater der andalusischen Heimat) erklärt. Das Haus in Coria del Rio (Sevilla), in dem er von 1931 bis zu seinem Tod residierte, wurde von der Landesregierung einst aufgekauft und danach in ein Museum über den Prozess zur Erlangung der politischen Autonomie in Andalusien verwandelt.
Nun soll auch noch das Geburtshaus von Blas Infante in Casares aufgewertet werden. Das Rathaus, die Provinzverwaltung Málagas und die andalusische Regierung haben sich darauf geeinigt, das Gebäude gemeinsam zu restaurieren und danach ebenfalls in ein Museum zu verwandeln. Das entsprechende Abkommen haben der Bürgermeister von Casares, José Carrasco, der Vorsitzende der Provinzverwaltung, Francisco Salado, und der Regierungssprecher, Elías Bendodo, unterzeichnet.
Gedenktafel an der Fassade des Hauses.
Ein Teil des Gebäudes enthält bereits eine kleine Ausstellung über Blas Infante sowie ein Informationsbüro für Touristen. Ein weiterer Teil des Hauses, der sich noch in privatem Besitz befand, ist indes unlängst erst von der Gemeinde
erworben worden. Daraufhin hatten die drei Administrationen – die kommunale, die provinzielle und die regionale – das Museumsprojekt anvisieren können.
Das bereits erwähnte, jüngst unterzeichnete Abkommen sieht vor, dass die Gemeinde das gesamte Gebäude samt Grundstück zur Verfügung stellt, während die Provinzverwaltung die Ausarbeitung der Baupläne übernimmt. Die andalusische Regierung wiederum wird die Arbeiten finanzieren, wofür sie in ihrem diesjährigen und im nächstjährigen Haushalt eine Investition von insgesamt 400.000 Euro vorgesehen hat.
Im Bürgerkrieg hingerichtet
Der Politiker, Schriftsteller und Notar Blas Infante (1885-1936) gilt als Vorreiter der andalusischen Autonomie. Wegen seines Eintretens für die republikanische Staatsform und für einen dezentralen Föderalismus wurde er nur wenige Wochen nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs von Schergen Francos standrechtlich erschossen. Vier Jahre später wurde er von der Franco-Diktatur wegen seines politischen Engagements nachträglich zum Tode verurteilt.