Historischer Rekord im Hafen
Trotz Coronavirus wird im Hafen von Garrucha im Juni so viel Schüttgut verschifft wie noch nie
Garrucha – sg. Wer von Sorbas nach Garrucha unterwegs ist, mag sich über die vielen Lkws wundern, die wie an einem Faden aufgezogen in die Hafenstadt fahren und wieder zurück, von Montag bis Freitag, von morgens bis abends ohne Unterlass. Die Lastwagen transportieren Schüttgut aus dem Steinbruch von Cariatriz in Sorbas zum Hafen von Garrucha, wo es verladen und in alle Welt exportiert wird.
Über 711.000 Tonnen verladen
In diesem Juni ist in Garrucha so viel Kies, Gips und Sand verladen worden wie noch nie zuvor. Der Hafen hat einen historischen Rekord aufgestellt mit 711.800 Tonnen, im gleichen Monat des Vorjahres waren es 470.600 Tonnen, was einer Zunahme von mehr als 50 Prozent entspricht. Diese Bestmarke war einen Besuch der Landesministerin für Verkehr und Infrastruktur der Junta, Marifrán Carazo (PP), wert.
Der Hafen von Garrucha sei führend im Export von Baumaterialien, sagte Carazo. Trotz der Coronavirus-Krise sei kaum ein Umschlagrückgang verzeichnet worden, hieß es. Im Jahr 2019 wurden 6,5 Millionen Tonnen im Hafen von Garrucha verladen, über sechs Prozent mehr als im Jahr 2018.
Durch den Erfolg zieht die Hafenbehörde von Andalusien Appa eine Erweiterung der Anlage in Erwägung und lässt bereits ein Gutachten anfertigen. Geprüft werden Angebot, Nachfrage sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Garrucha. Carazo feierte einen möglichen Ausbau des Hafens von
Garrucha als bedeutend für den Bergbau in dem Levante-Gebiet von Almería und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Erweiterung besteht einem Bericht der Zeitung „La Voz de Almería“zufolge in dem Bau eines neues Hafens im Meer parallel zum bereits existierenden. Kritiker weisen auf die Folgen für die Umwelt hin.
Beim Verladen von mehr Gips und Sand entstehe mehr gesundheitsschädlicher Staub, der sich jetzt schon in den Wohnungen an der Strandpromenade niederschlage, hieß es. Eine Erweiterung des Hafens sei mit dem Tourismus nicht zu vereinbaren.
Kritiker: Erweiterung des Hafens mit Tourismus nicht vereinbar