Im Sommer auf Sparflamme
Mehrzahl der Gesundheitszentren bleiben nachmittags geschlossen
Sevilla – jan. In Andalusien existieren insgesamt 1.516 Gesundheitszentren. Von diesen sind das ganze Jahr über indes nur 425 vor- und nachmittags geöffnet. Für die Monate Juli bis September ist deren Zahl sogar auf 240 reduziert worden. Vor allem weil Ärzte und Pfleger in dieser Zeit verstärkt Urlaub nehmen. Geschlossen bleiben an den Nachmittagen insbesondere die Gesundheitszentren der kleinen Gemeinden im Inland der Region. Wegen ihrer geringeren Nachfrage, argumentiert das andalusische Gesundheitsministerium, da sich die Bevölkerung im Sommer erfahrungsgemäß stärker auf die Küstenorte konzentriere.
Die oppositionelle PSOE hat indes kritisiert, dass die allermeisten Gesundheitszentren bis zum Ende des Sommers nachmittags nicht mehr geöffnet sein werden. In diesem wegen der CoronavirusKrise besonderen Jahr, müsste die
Landesregierung alle Gesundheitszentren ganztägig offen halten, auch jene in den kleineren Inlandsgemeinden, da der ländliche Tourismus aufgrund der Pandemie eine ungewohnt hohe Nachfrage verzeichne. Außerdem könnte der Sommer genutzt werden, um die ohnehin schon langen Wartelisten zu reduzieren und überfällige Behandlungen nachzuholen, die sich während des Notstands noch zusätzlich angestaut hätten. Nicht zuletzt für den Fall, dass sich im Herbst eine zweite größere Infektionswelle ereignen sollte.