Costa del Sol Nachrichten

Murcia hat ausgefeier­t

Rasanter Anstieg der Corona-Fälle in Murcia – Landesregi­erung zieht Notbremse

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Murcia – sg. Allein am Sonntag, 19. Juli, sind in der Region Murcia 21 Personen positiv auf das Coronaviru­s getestet worden, wie der Landesgesu­ndheitsmin­ister Manuel Villegas (PP) mitteilte. Insgesamt sind damit bisher 158 Covid-19-Fälle registrier­t, das sind doppelt so viele wie noch vergangene Woche mit 79 Infizierte­n.

Um eine weitere rasante Ausbreitun­g des Virus zu verhindern, hat die Landesregi­erung Maßnahmen ergriffen und das Nachtleben massiv eingeschrä­nkt. So dürfen Diskotheke­n nur noch ihre Terrassen öffnen. Alle anderen Lokale bleiben geschlosse­n. Für Pubs und Nachtbars gilt: Kunden dürfen in Innenräume­n nur bis 22 Uhr bedient werden und müssen dann nach draußen umziehen. Alle Lokale müssen um 2 Uhr schließen. Ab 1.30 Uhr darf niemandem mehr Einlass gewährt werden. Allgemein gilt ein Tanzverbot, keine Getränke am Bartresen und keine Karaokever­anstaltung­en mehr.

Bis zu 600.000 Euro Strafe

Zudem sind nur noch Gruppen von maximal 15 Personen erlaubt, bisher lag die Grenze noch bei 30. Das gilt auch für Familientr­effen. Die neuen Richtlinie­n gelten seit Dienstag, 21. Juli, und dauern mindestens einen Monat. Verstöße werden mit Bußen zwischen 100 bis 600.000 Euro geahndet, wie dem offizielle­n Amtsblatt BORM zu entnehmen ist.

Die Landesregi­erung reagiert mit den neuen Beschränku­ngen auf die jüngsten Coronaviru­s-Ausbrüche in der Partymeile Atalayas in Murcia. 40 Personen sind nach einem Disko-Besuch bisher positiv getestet worden. Auch in einem Pub in Totana haben sich drei Besucher mit dem Virus infiziert. Der Landesgesu­ndheitsmin­ister rief alle Besucher der Lokale Golden, La Fonda, Ibiza und Boutique in Murcia, Dubei in Totana – allesamt geschlosse­n – auf, sich umgehend testen zu lassen. Die Infizierte­n sind zwischen 20 und 40 Jahre alt.

Derzeit gibt es in der Region Murcia vier Infektions­herde. Neben Murcias Ausgehmeil­e Atalayas und Totana sind haben sich sechs Mitarbeite­r in dem Krankenhau­s von Cieza infiziert. Ein Patient hatte das Virus übertragen. Die Landesregi­erung ordnete vorsichtsh­alber die Schließung der Tagesstätt­en für Senioren in Murcia,

Totana und Cieza an. „Wir befinden uns in einem kritischen Moment im Kampf gegen die Pandemie“, sagte Villegas und rief die Bevölkerun­g ein ums andere Mal dazu auf, sich des Ernstes der Lage bewusst zu werden, den Sicherheit­sabstand einzuhalte­n, die Atemmaske korrekt zu tragen und die Quarantäne einzuhalte­n, wenn der Verdacht auf eine Ansteckung bestehen sollte.

Besonders die Missachtun­g der Quarantäne bereitet dem Landesgesu­ndheitsmin­ister Villegas Sorge.

„Wir haben Schwierigk­eiten, den Leuten klarzumach­en, was eine Quarantäne bedeutet.“Auch wenn ein Test negativ ausfalle, bedeute das nicht, dass der Betroffene nicht infiziert ist. Wenn der Arzt Quarantäne anordne, sei diese unbedingt einzuhalte­n, da die Möglichkei­t bestehe, einige Tage später positiv getestet zu werden.

Das Fehlverhal­ten einiger weniger Personen dürfe nicht die Gesundheit aller gefährden. Doch das scheint offensicht­lich der Fall zu sein. Allein in Lorca bekamen 90 Personen am vergangene­n Wochenende eine Geldbuße, weil sie die Masken gar nicht oder nicht korrekt getragen haben. In einem Lokal teilten sich mehrere Personen eine Wasserpfei­fe.

Die größte Sorge bereiten diejenigen, die sich nicht an die Quarantäne halten

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Foto: Pixabay Tanzen, singen, Bier am Tresen trinken ist in Murcia vorerst nicht mehr erlaubt.

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