Valdevaqueros wird nicht verbaut
Justiz kippt Projekt zur Urbanisierung der naturbelassenen Bucht in der Gemeinde Tarifa
Cádiz – jan. Der Oberste Spanische Gerichtshof (TS) in Madrid hat ein im April 2018 ergangenes Urteil des Obersten Andalusischen Gerichtshofes (TSJA) in Granada bestätigt. In diesem war auf eine Klage der Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción hin ein im Mai 2012 von der Gemeinde Tarifa beschlossener Bebauungsplan für die Bucht Valdevaqueros wegen der fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung für illegal erklärt worden. Gegen das Urteil war die Betreibergesellschaft einer in Valdevaqueros geplanten Urbanisation in Revision gegangen.
Befürworter und Gegner
Die vorgesehene touristische Urbanisation sah auf einer Fläche von 740.000 Quadratmetern den Bau von 350 Ferienwohnungen sowie die Schaffung von 1.400 Hotelplätzen vor. Die Bekanntmachung löste damals einen heftigen Widerstand hervor. Mehrere oppositionelle Umwelt- und Bürgervereinigungen schlossen sich seinerzeit zu der Bürgervereinigung „Salvemos Valdevaqueros“zusammen.
Die damalige Kommunalregierung der PP in Tarifa unterstütze das Bauprojekt, mit dem 800 neue Jobs entstehen sollten. Außerdem bliebe der vor allem unter Surfern ungemein beliebte Strand unberührt und werde auch das Naturschutzgebiet Parque Natural del
Estrecho nicht tangiert, da eine Bebauung nur oberhalb der Nationalstraße N-340 vorgesehen sei.
Dieses Vorhaben ist mit dem jüngsten Urteil des TS nun endgültig vom Tisch. Dafür sind indes neue Bebauungspläne aufgekommen, wenn auch in einer weitaus geringeren Größenordnung. Das neue, Montevaqueros getaufte Projekt sieht nur 60 Wohnungen und 240 Hotelplätze vor. Dessen Betreiber versichert, dass es ich um eine in ökologischer Hinsicht modellhafte Urbanisation handeln werde. Lediglich eine 61.000 Quadratmeter große Fläche soll bebaut werden, mit höchstens zweistöckigen Gebäuden und zwar an einem von der Küste relativ weit entfernten Hügel, daher auch der Name des Projektes, Montevaqueros.
Neue Pläne auch durchkreuzt
Die aktuelle Kommunalregierung der PSOE in Tarifa könnte für dieses Projekt einen neuen Bebauungsplan beschließen oder den Raumordnungsplan der Gemeinde modifizieren. Die andalusische Regierung lehnt das Vorhaben indes ab, da es ihren Umweltbestimmungen zuwider laufe und auch mit der bisherigen Rechtsprechung bezüglich einer Verbauung von Valdevaqueros nicht vereinbar sei. Die Umweltorganisation Ecologistas en Acción hat die Ablehnung der Landesregierung begrüßt.