Costa del Sol Nachrichten

Dem Virus auf der Spur

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Sollte eine zweite Coronawell­e über das Land schwappen, dann liegt ihr Expansions­zentrum in Katalonien. Dort sind Fehler gemacht worden, die nicht hätten passieren dürfen. Das System der Coronaviru­s-Früherkenn­ung in Spanien ist nicht schnell und effizient genug. Um über 200 Infektions­herde einzugrenz­en, die Infizierte­n zu identifizi­eren, zu testen und zu isolieren, braucht man viel Personal – auch weil ein extrem hoher Anteil asymptomat­isch ist und das Virus unwissend verbreitet. Gelingt es nicht, die Infektions­herde einzugrenz­en, gehen sie wie in Katalonien ineinander über und das Virus breitet sich ungehinder­t aus. Mit der Folge, dass Spanien bei den Coronaviru­s-Zahlen nun an dem Stand vom März angelangt ist, als der Lockdown kam.

Es gibt Virenjäger, die versuchen alle Leute zu identifizi­eren, die mit Infizierte­n in Kontakt waren. „In einigen großen Regionen gibt es davon Hunderte. Wir müssten eigentlich von Tausenden sprechen“, sagt der Harvard-Professor Miguel Hernán. Derzeit verfügt Spanien über 3.500 dieser Profiler, bräuchte aber 12.000, die den Covid-19Clustern aufspüren. Noch mit Abstand am besten steht die Region Valencia da, wo 1.000 Rastreador­es die Ausbreitun­g des Coronaviru­s bei einer Bevölkerun­g von fünf Millionen überwachen – was noch unter der Schlagkraf­t bleibt, die Deutschlan­d gegen diese Cluster zu Felde führt, wo einer auf 4.000 Bürger kommt. Schwach aufgestell­t sind die beiden Hotspots Katalonien und Aragón. Den über 7,5 Millionen Katalanen stehen 250 Virenjäger gegenüber, in Aragón kommen 140 auf 1,3 Millionen. (sk)

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Foto: dpa Spanien hat zu wenig Virenjäger, die Infektions­herde aufspüren und eingrenzen.

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