Spaniens Bevölkerung schrumpft
Gesundheitsforscher warnen vor sozialen Folgen – Geburtenrückgang um 30 Prozent – Rate bei 1,34
Madrid – sk. Die Grenzen des Wachstums in Spanien scheinen auch in demographischer Sicht eng gesteckt zu sein. Laut einer Studie der Fachzeitschrift „The Lancet“wird sich die Bevölkerung von 46 Millionen bis zum Ende des Jahrhunderts auf 23 halbieren.
Der Grund dafür ist die sinkende Geburtenrate – eine Herausforderung, vor der neben Spanien 22 andere Nationen wie Japan stehen. In Spanien ist die Geburtenrate seit dem Jahr 2009 um 30 Prozent gesunken. Nur 359.770 Kinder wurden vergangenes Jahr geboren. Experten zufolge sinkt die Bevölkerung bereits ab einer Rate von weniger als 2,1 Kinder pro Frau, Spanien kommt auf 1,34. Man braucht nicht zu glauben, dass das eine gute Nachricht für das Land oder aus ökologischer Sicht für den Planeten ist. Gleichzeitig steigt die Zahl der alten Menschen rapide an, was laut Gesundheitsforscher Christopher Murray „einen enormen sozialen Wandel“herbeiführen wird. Die Renten, die Steuern und der Lebenswandel müssten radikal geändert werden.
Den Forschern zufolge steigt die Weltbevölkerung bis 2064 auf 9,7 Milliarden, um dann bis Ende des Jahrhunderts auf 8,8 zu sinken. Die Immigration wird nicht mehr als ein Problem, sondern als eine Notwendigkeit angesehen – das überaltete Europa wird sich um Einwanderer aus Afrika bemühen müssen. Und China wird nicht mehr das bevölkerungsreichste Land sein, sondern Indien und Nigeria Platz machen müssen.