Costa del Sol Nachrichten

Geld oder Leben

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Es gibt Angenehmer­es als eine allgemeine Maskenpfli­cht bei über 30 Grad im Schatten. Die Akzeptanz für die durchgreif­ende Maßnahme hängt stark von der subjektive­n Perspektiv­e in der Corona-Pandemie ab. Jemandem, der eine Bar oder einen Laden betreibt, in der Tourismusb­ranche arbeitet oder als Anne Götzinger Kulturscha­ffender tätig ist, werden die verschärft­e Maskenpfli­cht und anderen Restriktio­nen wohl zu weit gehen. Für andere, die zu Hause eine ältere, immungesch­wächte oder besonders gefährdete Person haben, können die Maßnahmen gar nicht streng genug sein. Die Jugend wiederum nimmt es in ihrer Sturm- und Drang-Phase mit den Vorsichtsm­aßnahmen nicht so ernst. Das mag unverantwo­rtlich sein, aber auch irgendwie logisch in der Easy-Living-Atmosphäre des Sommers – nach Monaten der Isolierung und Absolviere­n von Prüfungen unter äußerst schwierige­n Bedingunge­n.

Sars-CoV-2 hat Politik und Gesellscha­ft das Messer auf die Brust gesetzt und fordert: „Geld oder Leben“. Entweder man rettet die Wirtschaft oder Menschenle­ben. Beides scheint nicht zu gehen, ein moralische­s Dilemma. Es gibt kein Allheilmit­tel in der Corona-Krise, höchstens eine Impfung, und die wird noch auf sich warten lassen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als diese Monate durchzuste­hen, mit Maske, mit Abstand, mit kühlem Kopf, der sich ganz ab und zu auch mal in die Perspektiv­e des anderen hineinvers­etzen sollte.

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