Filmreifes Paradies
Rund um den Naturpark Cabo de Gata in Almería: Atemberaubende Strände, verwunschene Buchten und ein Hauch Hollywood
Wir lernten San José vor 20 Jahren als einen kleinen, ruhigen Fischerort mit herrlichen Naturstränden kennen. Dreimal kehrten wir wieder, und San José hat immer noch den kleinen Hafen und nette Restaurants. Bei unserem zweiten Aufenthalt im Jahre 2005 waren zwar schon einige Häuser hinzugekommen. Aber es waren keine Hochhäuser, sondern maximal dreigeschossige Einheiten, wodurch der Ort zwar ein wenig von seinem früheren Charme eingebüßt, ihn aber noch erhalten hat.
San José liegt mitten im Naturpark Cabo de Gata-Nijar, ein 34.000 Hektar großer karger, fast steppen- und bisweilen sogar wüstenähnlicher Landstrich in der Provinz Almería in Andalusien, mit weitgehend unberührten Naturstränden. Das Kap beginnt östlich von Almeria und zieht sich über eine 500 Meter hohe Bergkette mit tiefen Tälern bis nach Carboneras.
Die teilweise kraterartige Erdoberfläche entstand durch vulkanische Tätigkeit im Tertiär, das vor 66 Millionen Jahren am Ende der Kreidezeit begann. Dabei traten Mineralien wie Kupfer, Alkali und Achat an die Oberfläche und daher hat der Naturpark auch seinen Namen. Denn „Gata“leitet sich nicht vom spanischen Wort für Katze „Gata“ab, sondern von „Àgata“, das für Achat steht, „Cabo“wiederum bedeutet Kap.
Bei unseren vorherigen Aufenthalten zog es uns natürlich an die Strände und wir genossen die feinsandigen Playas des Naturparkes. Unser Lieblingsstrand war die Playa Mónsul, die vier Kilometer südlich von San José liegt und nur über eine Schotterpiste zu erreichen ist.
Strände wie im Kino
Es ist ein traumhafter Anblick. Links ist eine hohe Düne, in der Mitte des ca. 300 Meter langen und 45 Meter breiten feinsandigen Strandes liegt ein riesiger Stein und die rechte Seite schließt hoch aufragendes dunkles und überhängendes Vulkangestein ab. Mit einiger Phantasie erkennt man in den von Wind, Sonne und Wasser ausgefransten Überhängen geheimnisvoll aussehende Formen. Es ist darum auch nicht verwunderlich, dass die Filmindustrie diesen Ort für Abenteuerfilme entdeckte. Steven Spielberg drehte hier viele Szenen für seine Indiana-Jones– Filme. Wir verbrachten jedoch viele Tage in absoluter Ruhe dort und lauschten dem Wellenschlag des Meeres. Den Stein in der Mitte des Strandes tauften wir auf den Namen Frosch, weil er von der Seite so aussieht.
Schön ist auch die Playa de los Genoveses, die zwischen San José und der Playa Mónsul liegt. Sie hat ihren Namen von einer im 12. Jahrhundert hier gelandeten genuesischen Flotte, die König Alfonso VII im Kampf um die Rückeroberung Almerías von den Mauren unterstützte.
Um an den Strand zu kommen, biegt man von der Schotterpiste ab in einen Feldweg der durch eine Naturlandschaft bis ans Meer führt. Der Parkplatz reicht außerhalb der Saison nur für ein paar Autos und ist in den Sommermonaten ganz gesperrt. Dann gibt es einen Bus-Shuttle von San José.
Der Strand Playa Genoveses ist feinsandig, geht flach ins Meer, ist über einen Kilometer lang und wird malerisch von Vulkanfelsen begrenzt. Er liegt trotz der Größe geschützt durch die Berge der Sierra de Cabo de Gata im Hintergrund.
Es gibt noch einige andere kleine Strände, die man auf ausgeschilderten Wanderwegen erreichen kann. Man sollte aber Getränke und Verpflegung mitnehmen, denn im ganzen Bereich dieses Teiles des Naturschutzgebietes gibt es keine Bebauung und damit keine Möglichkeit einzukaufen. Und es gibt keine Mülleimer, sodass man seinen Abfall wieder mit zurücknehmen muss. So steht es auf einem Schild am Anfang der Schotterpiste in San José.
Die Vielfalt der Pflanzen, die in der wüstenähnlichen Landschaft, in der es kaum regnet, wachsen, überrascht. Außer Zwergkakteen und Agaven fanden wir unzählige kleine Blumen wie die kleine Nelke, die nur hier wächst, auch eine Art des Löwenmäulchens und Ginster in großen Mengen. Schlangen soll es auch geben, aber ich war heilfroh, dass wir keiner begegneten.
Auf einer Fahrt nach Las Negras, das einer der kleinen Orte an der Küste ist, bogen wir falsch ab und die Straße endete in einen Schotterweg. Mutig fuhren wir einfach weiter und das war gut so, denn sonst hätten wir den Cortijo
Steven Spielberg drehte hier Szenen für seine Indiana-Jones-Filme.