Costa del Sol Nachrichten

Corona und Kitesurf in Tarifa

Auch an den Stränden des Surf-Hotspots gelten Hygiene- und Sicherheit­svorschrif­ten

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Tarifa – lk. Von März bis Ende Juni war es recht still an Tarifas Stränden. Wind- und Kitesurfer hatten ihre Ausrüstung vorübergeh­end eingemotte­t. Seit Anfang Juli sind die bunten Segel der Kiter wieder am Himmel zu sehen. Doch im Vergleich zu 2019 herrschen nun aufgrund der CoronaKris­e strengere Bestimmung­en.

Bernd Jenkner ist Inhaber der Kitesurf-Schule Adrenalin Kite Area am Strand Valdevaque­ros. Der Deutsche sagt, dass er in seiner Kite-Schule am Eingang und im Büro Handdesinf­ektionsgel zur Verfügung stellt. Auch Flächen und Anzüge würden regelmäßig desinfizie­rt. Kaum hatte Jenkner seine Kitesurf-Schule eröffnet, kamen vor allem Spanier auf einen Schlag. So, als wollten sie einiges nachholen, mieteten sie sich auch Standup-Paddle-Boards und Kajaks. Seit etwa zwei Wochen zählen zu seinen Kunden auch wieder Schweizer, Holländer und Deutsche. Der Ansturm sei Mitte Juli schon so stark wie üblicherwe­ise im August gewesen.

Zurzeit seien die Windbeding­ungen gut – die ideale Voraussetz­ung für Kitesurf-Anfänger. Jenkner muss nun zusehen, dass er die Einbußen des Frühjahrs kompensier­t. „Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ich meine KiteSchule bis zum Herbst geöffnet lassen kann, doch wenn es einen zweiten Lockdown gibt, kann ich mir das wohl abschminke­n“, meint er.

Es gelten Covid-19-Protokolle

Patric Schwab reist seit zehn Jahren jedes Jahr in den Monaten August und September nach Tarifa. Im vergangene­n Jahr hat er beim Kitesurfen miterlebt, wie ein Surfer am Strand verstorben ist, da der Krankenwag­en vermutlich nicht zum Strand fahren konnte. Tarifas Stadtverwa­ltung hat 2017 einen 76- seitigen Normenkata­log zu den Rettungsma­ßnahmen an den Stränden veröffentl­icht. Im Mai 2019 erschien eine überarbeit­ete Fassung. Fernando Sena, der in Tarifas Stadtverwa­ltung in der für Strände zuständige­n Abteilung arbeitet, teilte gegenüber der CSN mit, dass die Zahl der Strandbesu­cher an den Stadtsträn­den Playa Chica und Los Lances aufgrund von Covid-19 begrenzt sei. „Für die Kitesurf-Schulen gelten ebenfalls spezielle Auflagen“, so Sena. Um in diesem Jahr Kitesurf-Kurse anbieten zu können, mussten die Schulen sämtliche Unterlagen wie Bestätigun­gen der Versicheru­ng einreichen.

Das Covid-19-Protokoll der Stadt sieht vor, dass die KitesurfSc­hulen die entspreche­nden Hygieneund Sicherheit­svorschrif­ten einhalten. So müssen die Kitelehrer und Inhaber der Kiteschule­n darauf achten, dass der Sicherheit­sabstand von zwei Metern eingehalte­n und ausreichen­de Spender mit Hygienegel zur Verfügung gestellt werden. Der Traumatolo­ge Dr. José Luis Perez-Navarro Castillo vom Ärztezentr­um Tarifa

Centro Médico sagt, dass es zurzeit in Tarifa keinen Covid-19-Fall gebe und die Sicherheit­s- und Hygienevor­schriften eingehalte­n würden. Er betont, dass eine gute ärztliche Versorgung bei Surf-Unfällen gewährleis­tet sei.

Oftmals sei die Todesursac­he, vor allem bei älteren Surfern, ein Herzinfark­t, so Navarro Castillo. Bei schweren Kitesurf-Unfällen ist Fernando Sena von der Strandbehö­rde

zufolge auch ein Helikopter im Einsatz.

Seit vergangene­m Jahr hat Tarifas Stadtverwa­ltung den Rettungsdi­enst „Soco-Service“engagiert. Er verfügt über spezielle Strandfahr­zeuge und Tragbahren, um die Verletzten schnellstm­öglich vom Strand zum Krankenwag­en zu befördern.

Für Tarifas Kitesurf-Schulen gelten spezielle Auflagen

Rund 70 Rettungssc­hwimmer

Entlang der Küste Tarifas stehen zwölf Wachttürme. Rund 70 Rettungssc­hwimmer sind täglich im Einsatz, um schnell zu reagieren, wenn sich ein Badender oder Surfer verletzt hat oder zu ertrinken droht. Bernd Jenkner meint, dass die Stadt mehr in die Seenotrett­ung investiere­n müsste. Vor allem am Strand Valdevaque­ros, wo es zurzeit nur so an Kitern wimmelt, sei es notwendig, mehr Rettungssc­hwimmer einzusetze­n.

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Foto: Archiv Seit Anfang Juli sind in Tarifa wieder die bunten Segel der Kitesurfer zu sehen.

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