Costa del Sol Nachrichten

Pardelluch­s auf der A-7 überfahren

Almería gehört noch nicht zum Habitat der Spezies – Wildkatze kam wohl von der Sierra Nevada

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Almería – jan. Auf der Autovía del Mediterrán­eo (A-7) auf Höhe des Technologi­eparks PITA in Almería ist ein Pardelluch­s angefahren und dabei getötet worden. Der Kadaver des Luchses war von einem nachfolgen­den Autofahrer gesichtet worden, der daraufhin den Notruf verständig­te.

Die Guardia Civil sicherte die Unfallstel­le ab und inspiziert­e den Luchs, um festzustel­len, dass er tatsächlic­h überfahren und nicht auf andere Weise zu Tode gekommen war. Anschließe­nd brachte sie ihn zur Durchführu­ng einer Nekropsie in das Analysezen­trum für Wildtiere (CAD) in Málaga.

Der tote Luchs wies einen implantier­ten Mikrochip auf, da er Teil eines Artenschut­zprogramms war. Mit diesem überregion­alen, von Andalusien federführe­nd betriebene­n Programm konnte sich die Population der vom Aussterben bedrohten Wildkatze erholen.

Verwunderl­ich ist indes, dass der Pardelluch­s im Süden der Sierra Alhamilla in Almería unterwegs war, wo diese Spezies schon seit langem nicht mehr aufgetauch­t war. Zu ihrem Verbreitun­gsgebiet gehören vor allem die von Almería relativ weit entfernten Gebirgszüg­e im Norden von Andalusien sowie im Süden von Kastilien-La Mancha und der Extremadur­a.

Von Granada nach Almería

Bei dem Unfallopfe­r handelt es sich um ein junges Männchen, vermutlich jenes, das zuletzt, wohl auf der Suche nach einem eigenen Territoriu­m, in der Sierra Nevada bei Granada gesichtet worden war.

Von dort könnte es über die Wüste von Tabernas in die Sierra Alhamilla gekommen sein.

Die traurige Nachricht vom Unfalltod des Luches enthält daher auch einen positiven Aspekt. Denn die vierte Auflage des von der Europäisch­en Union geförderte­n Artenschut­zprogramms „Lynx Connect“trachtet danach, Korridore zu schaffen, um den Lebensraum des Pardelluch­es weiter auszuweite­n, unter anderem im Osten nach Portugal und im Westen bis zur Sierra de Jumilla in der Region Murcia. Die Präsenz des Luchses in Almería belegt, dass die Korridore funktionie­ren könnten.

Allerdings bergen sie die Gefahr der auf den Wanderunge­n zu überqueren­den Straßen. Im Straßenver­kehr zu verenden, ist schließlic­h die häufigste Todesursac­he der Pardelluch­se.

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Foto: Guardia Civil Die Unfallstel­le: Kilometer 457 in Richtung Málaga.

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